Effekte der lektinartigen Domäne des Thrombomodulin in der murinen polymikrobiellen septischen Kardiomyopathie

Die akute septische Kardiomyopathie stellt eine häufige und dennoch unterschätzte Komplikation während des septischen Krankheitsgeschehens dar, die mit einer deutlich erhöhten Sterblichkeit ein entscheidender prognostischer Faktor für das Über¬leben des Patienten ist. Die zugrunde liegenden komplexen molekularen Mechanismen, die Rolle von kardiodepressiven Mediatoren und deren Signaltransduktion über Toll-like-Rezeptoren innerhalb dieses Krankheitsbildes sind noch immer unzureichend verstanden. Das Protein Thrombomodulin besitzt entscheidende anti-inflammatorische Eigenschaften, die u. a. durch eine Interaktion der lektinartigen Domäne des Thrombomodulin (LED-TM) mit dem endogenen Alarmin High-Mobility-Group-Box 1 (HMGB1) vermittelt werden. Infolgedessen werden nachgeschaltete pro-inflammatorisch wirkende Signale von HMGB1 unterbunden. Die Rolle der LED-TM im Rahmen der septischen Kardiomyopathie ist allerdings noch nicht bekannt. Die vorliegende Arbeit charakterisiert erstmalig den Einfluss der LED-TM in der Pathogenese der murinen polymikrobiellen septischen Kardiomyopathie und deren zugrunde liegenden molekularen Mechanismen. Die Ergebnisse zeigten, dass die LED-TM die myokardiale Inflammationsreaktion und damit die kardiale Depression über Bindung von HMGB1 verringert. HMGB1 stellt sich insgesamt als ein potentieller Schädigungsmarker dar, der in Kombination mit kardialem Troponin von entscheidender Diagnoserelevanz für eine septische Kardiomyopathie in Betracht gezogen werden sollte. Zusammenfassend bieten die hier gewonnenen Erkenntnisse über die modulatorischen Effekte der LED-TM bei der Pathogenese der septischen Kardiomyopathie einen neuen Ansatzpunkt für die Entwicklung einer zielgerichteten Therapie der kardialen Dysfunktion im Rahmen einer Sepsis.

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