Populationsbezogene Untersuchung endolaryngealer, mikroskopischer Eingriffe am Larynx (Mikrolaryngoskopie) in den Thüringer HNO-Kliniken im Jahr 2011

In dieser retrospektiven Studie wurden 616 Patienten untersucht, die sich im Jahr 2011 ambulant oder stationär einem mikrolaryngoskopischen Eingriff in einer der 8 Thüringer HNO-Kliniken unterzogen. Das Patientenkollektiv bestand aus 392 Männern und 224 Frauen. Das mittlere Alter lag bei 58±14 Jahren. Der überwiegende Teil der Patienten wurde mithilfe des Charlson-Komorbiditätsindex als nicht komorbid eingestuft. Die Rate mikrolaryngoskopischer Operationen in Thüringen im Jahr 2011 lag bei 22,98/100 000 Einwohner. Benigne Erkrankungen waren häufiger Grund eines mikrolaryngoskopischen Eingriffs als maligne. Die Konkordanz von 72,6% zwischen klinischer und histopathologischer Diagnose ist als gut einzuschätzen. Die Dauer des Klinikaufenthaltes war sehr variabel (mindestens einen Tag, maximal 83 Tage), wobei die nicht komorbiden Patienten einen signifikant kürzeren Aufenthalt als die komorbiden Patienten hatten (p=0,012). Am häufigsten wurde gemäß der OPS-Verschlüsselung eine Exzision und Destruktion von erkranktem Gewebe des Larynx durchgeführt. Die Schnitt-Naht-Zeit lag im Mittel bei 31,6±44,3 Minuten und im Median bei 20 Minuten. Ein CO2-Laser kam bei insgesamt 12,2% der Patienten zum Einsatz. Die Komplikationsrate war in Thüringen sehr gering. Es kann somit von einer großen Sorgfalt und Genauigkeit der Operateure ausgegangen werden. Als postoperative Maßnahme wurde am häufigsten die Monitorüberwachung angewandt. Bei 14,0% der Patienten traten Rezidive auf, davon am häufigsten bei bösartigen Tumoren und chronischer Entzündung und insgesamt signifikant häufiger bei männlichen Patienten (p=0,012). Am häufigsten wurden Rezidive operativ therapiert. Insgesamt geht aus dieser Arbeit hervor, dass mikrolaryngoskopische Eingriffe in Thüringen effektiv und mit geringem Risiko im Alltag der HNO-Kliniken durchgeführt werden.

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