Prä- und postnatale Antibiotikaexposition : eine Beobachtungsstudie mit Daten aus drei Frauenkliniken in den Jahrgängen 2013/2014

Die Studie Prä-und postnatale Antibiotikaexposition- eine Beobachtungsstudie mit Daten aus drei Frauenkliniken in den Jahrgängen 2013/2014` hat sich retrospektiv mit 600 Fällen von vaginalen Entbindungen und 600 Fällen von Sektio- Entbindungen an drei verschiedenen Kliniken in den Jahrgängen 2013-2014 befasst, um die Prävalenz prä- und postnataler Antibiotikaexposition zu quantifizieren und qualifizieren. Ausgeschlossen wurde eine Schwangerschaftsdauer weniger als abgeschlossene 38. Schwangerschaftswoche. Die Ergebnisse zeigten, dass bei 24 % der vaginal entbundenen Frauen eine Antibiose mit der häufigsten Indikationen vorzeitiger Blasensprung und vaginale GBS-Besiedelung verabreicht wurde. Hingegen wurden bei 100 % der Sektio-Fälle Antibiotika gegeben mit häufigster Indikation perioperative Single-shot-Prophylaxe. Die daraus resultierende pränatale Antibiotikaexposition beim Kaiserschnitt lag bei 71,8 % vs. 18,8 % für die vaginale Entbindung. Die postnatale Antibiotikaexposition unter Berücksichtigung der Fälle von Laktationshemmung sowie von eventueller Antibiotikatherapie in der Kinderklinik bzw. postpartualer maternaler Antibiotikatherapie betrug beim Kaiserschnitt 29 % vs. 7,67 % für die vaginal geborenen Kinder. Das am häufigste verabreichte Antibiotikum beim Kaiserschnitt war Cefuroxim vs. Ampicillin bei den vaginalen Entbindungen. Insgesamt zeigte sich eine signifikant erhöhte peripartuale Antibiotikaexposition der Kinder beim Kaiserschnitt, welche die Bildung der physiologischen neonatalen Flora und somit potentiell die Immunität beeinträchtigt. Es ist zu wünschen, dass die Daten der Arbeit bei der Entscheidung Pro und Kontra Kaiserschnitt berücksichtigt werden, um auch unter diesem Aspekt der Antibiotikaexposition den optimalen Geburtsmodus zu definieren.

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