Die digitale Formatierung des Selbst : Erwerbsorientierungen im Internet

In den letzten Jahren gewann das Internet auch am Arbeitsmarkt an Bedeutung. Bis dato dominieren ökonomische Ansätze die sozialwissenschaftliche Forschung zu diesem Gegenstand. Diese Perspektive reduziert mit ihrem Zugriff über transaktionskostentheoretische Konzepte aber zu stark und verfehlt damit wesentliche Aspekte der Entwicklungen. Das Internet am Arbeitsmarkt ist in einer Weise sozial eingebettet, die sich nicht auf ökonomische Prozesse reduzieren lässt. In Anlehnung an mediensoziologische Konzepte der Systemtheorie stellt sich die vorliegende Dissertation entsprechend die Frage, welche Folgen diese Entwicklung für die soziale Praxis am Arbeitsmarkt hat.Der Fokus liegt dabei auf Erwerbsorientierungen und subjektivierenden Anrufungen im Kontext von Arbeitsmarktkommunikation. Arbeitsmarktbezogene Internetanwendungen werden konzeptuell als Selektionsfilter für Kommunikation eingeführt, welcher Erwerbsorientierungen in Richtung Vermarktlichung verschiebt und das Selbst einer Erwerbsperson umfänglich als Zurechnungspunkt für das eigene Erwerbsschicksal installiert. Wie erstens vor dem Hintergrund eines systemtheoretischen Begriffs des Arbeitsmarktes als Beobachtung einer personalbezogenen wirtschaftssysteminternen Umwelt theoretisch argumentiert und zweitens auch empirisch gezeigt wird, ist damit aber keineswegs notwendigerweise eine Ökonomisierung von Erwerbsorientierungen verbunden.

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