Hochauflösende Röntgenpolarimetrie

Im Rahmen dieser Arbeit konnte die Präzisionspolarimetrie im Röntgenbereich erfolgreich weiterentwickelt und verbessert werden. Durch eine Optimierung der Kristalloberflächenbearbeitung und der Nutzung von Mehrfachreflexionen bei einem Braggwinkel von θB = 45° konnte der Polarisationsreinheitsgrad von Röntgenpolarimetern auf δ0 = 2.4.10-10, bei einer Energie von 6:5 keV, gesteigert werden [49]. Der beste Polarisationsreinheitsgrad wurde mit 6-Reexionen Channelcuts bestimmt. Eine Erhöhung der Anzahl von Reflexionen auf 8 im Channelcut führte zu keiner weiteren Verbesserung des Polarisationsreinheitsgrades. Als mögliche Limitationen für den bisher besten Polarisationsreinheitsgrad konnten zum einen Mehrstrahlfälle, und zum anderen die Quelldivergenz bestimmt werden. Die Limitation durch die Quelldivergenz könnte in Zukunft sowohl durch die Verbesserungen der Röntgenquellen (XFEL, Upgrade ESRF, Upgrade Petra III) als auch durch die Strahldivergenz verbessernde Röntgenoptiken aufgehoben werden. Die zweite Limitation des Polarisationsreinheitsgrades, der Einfluss von Mehrstrahlfällen, wird unter anderem von den Rockingkurvenausläufern bestimmt. Es wurde festgestellt, dass die Rockingkurvenausläufer nicht dem theoretischen Verlauf der dynamischen Theorie entsprechen. Dieses in der Literatur bekannte" Wingproblem\ wurde versucht, durch die Verwendung von industriell polierten Quasi-Channelcutkristallen zu lösen. Für die Verwendung von Siliziumwafern wurde ein Quasi-Channelcutpolarimeter entwickelt und erfolgreich getestet. Untersuchungen zeigten, dass dadurch keine Veränderung der Rockingkurvenausläufer zu erzielen ist. Der oben genannte beste Wert des Polarisationsreinheitsgrades konnte im Rahmen des Messfehlers bestätigt werden.

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