Naturwissenschaftlicher Unterricht im Zuge der Greilschen Schulreform (1922-1924)

In der schulpädagogischen und bildungspolitischen Forschung stehen in Bezug auf das Land Thüringen und die Zeit der Weimarer Republik vor allem der Name Peter Petersen und des-sen Jenaplan-Reformpädagogik im Fokus. Doch bereits die Anfangsjahre des 1920 gegründe-ten Landes Thüringen sind durch gesellschaftliche und parlamentarische Diskurse aufgrund der Schulpolitik der sozialdemokratischen Regierung geprägt. Als Kernstück der Schulpolitik in Thüringen 1922 bis 1924 gilt der Einheitsschulgesetzentwurf des Volksbildungsministers Max Greil, mit dem das Bildungswesen Thüringens grundlegend reformiert werden sollte. Für die Weimarer Republik stellte dieser Schritt ein Novum dar, da in keinem anderen Land ein derartiger Ansatz existierte, der verbindlich per Gesetz eingeführt wurde. Die vorliegende Arbeit leistet einen Beitrag zur Untersuchung der schulpolitischen Arbeit der sozialdemokratischen Regierung in den Jahren 1922 bis 1924 hinsichtlich der Diskussion, welche Möglichkeiten und Grenzen in Bezug auf die Greilsche Schulreform bestanden, in der zeitgenössischen Schulwirklichkeit umgesetzt zu werden. Einen besonderen Schwerpunkt bildet diesbezüglich die Analyse der neuen naturwissenschaftlichen Lehrpläne für die Thü-ringer Einheitsschule, die im Kontext der Reformierung des naturwissenschaftlichen Unter-richts zu Beginn des 20. Jahrhunderts infolge der preußischen Lehrpläne von 1901 und der Meraner Vorschläge von 1905 untersucht werden. Des Weiteren werden mittels einer Schulbuchanalyse zeitgenössischer Chemielehrbücher indirekte Bezüge zur praktischen Um-setzung der Lehrplanrichtlinien für die Naturwissenschaften hergestellt.

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