Untersuchungen zum BMP-Signalling in BCR/ABL-positiven Zelllinien

Die chronische myeloische Leukämie (CML) ist eine myeloproliferative Erkrankung der pluripotenten hämatopoetischen Stammzellen (Hochhaus 2004). Sie ist durch das Philadelphia-Chromosom gekennzeichnet, welches für das Fusionsprotein BCR/ABL kodiert. Knochenmorphogenesefaktoren (BMPs) gehören zur TGF_-Superfamilie und sind Regulatoren der Zelldifferenzierung während der Embryonal- und Organentwicklung (Hogan1996). Es konnte gezeigt werden, dass BMPs in der leukämischen Stammzellnische eine wichtige regulatorische Funktion innehaben (Laperrousaz et al. 2013). BMPs werden sowohl pro- als auch antitumorigene Aktivitäten zugeschrieben. In der vorliegenden Arbeit wurde die Hypothese überprüft, ob BCR/ABL die Sensitivität für BMP-Signale beeinflusst. Es wurden die Zelllinien Mo7e (Akute Megakaryoblasten Leukämie), Mo7ep210 (Mo7e,stabil transfiziert mit dem BCR/ABL-Gen) und K-562 (CML, Blastenkrise) verwendet und sowohl PCR-, Westernblot-, als auch durchflusszytometrische Analysen durchgeführt. BCR/ABL-positive Zelllinien weisen wichtige Komponenten des BMP-Signalweges auf. Allerdings konnte weder auf Expressions-, noch auf Proteinebene Smad1 nachgewiesen werden. Es fehlt ein essentielles Protein für die intrazelluläre Signalweiterleitung. Aus diesem Grunde zeigen sowohl BMPs, als auch der BMP-Inhibitor Dorsomorphin keine Auswirkungen auf die Vitalität der BCR/ABL-positiven Zellen. Die Mo7e-Zellen hingegen sind sensitiv gegenüber BMP-2 und Dorsomorphin. Die Smad1-Phosphorylierung ist den Mo7e-Zellen nachweisbar. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass BCR/ABL mit dem Ausfall von Smad1 in Verbindung steht. Dies soll durch weitere Untersuchungen zur Struktur des Smad1-Gens, sowie dessen Transkriptionsregulation aufgeklärt werden. Ebenso sollen die teils deutlichen Expressionsunterschiede anderer BMP-Signalmoleküle analysiert werden.

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