Evaluierung der Erregeridentifizierung mittels Dialysefilter zur mikrobiologischen Diagnoseverbesserung bei Sepsis

Die Blutkultur zählt zum Goldstandard in der Diagnostik der Sepsis. Durch sie können kostengünstig Erreger nachgewiesen werden. Eine der häufigen Komplikationen septischer Patienten ist die akute Niereninsuffizienz, die eine Nierenersatztherapie erfordern kann. Verwendete Dialysefilter könnten zukünftig zur Erregerdiagnostik beitragen. Sie bieten durch ihre große Oberfläche und der langen Kontaktzeit mit einem insgesamt hohen Blutvolumen gute Bedingungen für eine potentielle Adhärenz. Gegenstand dieser Arbeit ist eine Analyse mittels konventioneller Kultivierung nach enzymatischer Vorbehandlung der Dialysefilter. Zunächst wurden 16 Dialysefilter septischer Patienten der Intensivstation, nachfolgend 16 Filter chronisch niereninsuffizienter Patienten der Dialysestation ausgewählt. Nach Inkubation mit einer Proteinase-K-haltigen Bouillon und Aufbringen der Proben auf Blutagarplatten erfolgte die Auswertung. Durch die Analyse der Dialysefilter gelang es, Sepsiserreger schwerkranker Patienten (31,3 %) im ersten als auch Bakteriämien (15,4 %) der Patienten im zweiten Abschnitt nachzuweisen. Unter den 32 analysierten Dialysefiltern waren sieben mit richtig positivem Befund. Differenziert wurden Enterokokken, Streptokokken und Pseudomonas. Übereinstimmende Ergebnisse zwischen der Filteranalyse und der Blutkulturdiagnostik bzw. weiteren mikrobiologischen Befunden ließen sich in 71 % (5/7 Filterproben) finden. Die entwickelte Methode liefert den Nachweis einer prinzipiell möglichen Erregerkultivierung aus gebrauchten Dialysefiltern und könnte additiv zur Blutkultur Anwendung finden. Um gezielte Aussagen über Sensitivität und Spezifität des Verfahrens zu erhalten, sind jedoch weitere Studien mit größeren Fallzahlen erforderlich.

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