Behandlungsergebnisse bei Patienten mit Hörsturz : Auswertung der stationären Behandlungsfälle der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Jena von 2009 bis 2015

Ziel dieser Arbeit war es, die Therapieergebnisse der stationären Behandlung von Hörsturzpatienten der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Jena in den Jahren 2009-2015 zu untersuchen. Hierfür wurden Daten von 793 Patienten genutzt. Relevante Daten wurden in einer SPSS-Datenbank erfasst. Danach wurden ausgewählte Parameter hinsichtlich ihres Einflusses auf die Hörerholung in einer univariaten Analyse überprüft und gegebenfalls eine multivariate Analyse der signifikanten Variablen eingeschlossen. Für die Auswertung der Hörbefunde wurde sowohl die 6-Ton-PTA (pure tone audiometry) als auch die 10-Ton-PTA genutzt. Als Kriterien für die Bewertung der Erholung wurden der absolute Hörgewinn, die Fragestellung, ob eine Mindesterholung von 20 dB vorlag sowie die Siegel- und Japan-Klassifikation verwendet. Das Geschlechterverhältnis war ausgeglichen, die Patienten waren durchschnittlich 58 Jahre alt. Auffällig war die hohe Rate an Nebenerkrankungen. So wiesen rund 92 % der Patienten neben dem Hörsturz eine weitere medizinisch relevante Diagnose auf. Bei Tinnitus (71 %) und Schwindel (28%) lag diese Untersuchung im Durchschnitt. Der durchschnittliche absolute Hörverlust lag bei rund 54 dB, der relative Hörverlust bei 27 dB. Unter Therapie wurde durchschnittlich ein absoluter Hörgewinn von 15 dB erreicht und ein relativer Hörgewinn von 27 %. Es erreichten rund 41 % der Patienten die Siegel-Klasse 1 und 33 % die Japan-Klasse 1. In der multivariaten Analyse waren ein Alter über dem Median, eine neurologische oder psychiatrische Erkrankung, eine koronare Herzkrankheit, ein erkranktes Gegenohr und ein pantonaler Hörsturz unabhängige Risikofaktoren für eine schlechtere Hörerholung. Eine positive Prognose ergab sich multivariat bei einem früheren Therapiebeginn als vier Tagen bei Hörstürzen mit Tiefton- und Hochtonbeteiligung und der Gabe von ACC. Die Gabe von ACC ergab einen positiven Effekt, der, auch im Hinblick auf die Dosierung, näher untersucht werden sollte.

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