Dissertation CC BY 3.0
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Untersuchungen zu Veränderungen der Herzratenvariabilität und Atemregulation bei schwer depressiven Patienten

Die Depression ist eine der häufigsten und in ihrer Schwere oft unterschätzte Erkrankung der Gegenwart. Sie geht mit einem 2- bis 3-fach erhöhten Mortalitätsrisiko gegenüber der gesunden Bevölkerung einher. Dies ist unter anderem durch erhöhte Inzidenz, Schwere und Outcome kardialer Erkrankungen bedingt. Aufgrund der bisherigen Studienlage wird unter anderem für die erhöhte kardiale Morbidität und Mortalität eine Dysfunktion des autonomen Nervensystems (ANS) angenommen, die sich in einer Verminderung einer parasympathischen Modulation widerspiegelt. Zur Beurteilung der autonomen Balance eignet sich die Analyse der Herzratenvariabilität (HRV), die das Ausmaß der Herzratenfluktuationen beschreibt, die sowohl einem parasympathischen als auch sympathischen Einfluss auf die Schrittmacherzellen des Herzens unterliegen. Sie wird durch verschiedene intrinsische Faktoren wie die Atmung beeinflusst. In der vorliegenden Studie wurden simultan über das FAN-Gerät (Fan Study® System, Schwarzer, Deutschland) ein Elektrokardiogramm (EKG) und über einen Pneumographen Atembewegungen detektiert. In die Studie wurden 18 unmedizierte Patienten mit einer schweren Depression und eine in Anzahl, Alter und Geschlecht entsprechende Kontrollgruppe eingeschlossen. Die Durchführung der Messung erfolgte in den Morgenstunden im Nüchternzustand. Vor der 20-minütigen Messung wurden die Depressionsskalen, das Beck Depression Inventory (BDI) und die Hamilton Depression Scale (HAMD), sowie der Fragebogen zum autonomen System, der Autonomic Nervous Symptome-Score (ANS-Score), erhoben. Ziel dieser Studie war es, unter der Anwendung linearer Messverfahren, wie der Frequenz- und Zeitanalyse der Herzratenvariabilität sowie der respiratorischen Sinusarrhythmie (RSA), Aussagen über die autonome Regulationsstörung hinsichtlich einer veränderten kardio-vagalen Modulation zu ermöglichen. Die Erhebung respiratorischer Parameter (Atemfrequenz, Inspirationszeit, Expirationszeit, I:E-Ratio) sollte zudem einen tieferen Einblick in die Veränderungen der Atmung gewährleisten. ...

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