Habitus und Resonanz : eine weltbeziehungstheoretische Perspektive auf die Inkorporierung sozialweltlicher Strukturen

Die Untersuchung macht es sich zur Aufgabe, die Sozialtheorie Pierre Bourdieus und sein Konzept des Habitus um wesentliche Elemente der Weltbeziehungstheorie Hartmut Rosas und insbesondere dessen Idee der Resonanz zu erweitern. Das zentrale Anliegen ist hierbei, durch die Erhellung der Wechselwirkungen zwischen Habitus und Resonanz zu einem umfassenderen theoretischen Verständnis der individuellen Sozialisation sowie damit verbundener Problemfelder, wie Entfremdung oder die Reproduktion gesellschaftlicher Machtverhältnisse, zu gelangen. Dafür werden zunächst die grundlegenden Konzepte und Begriffe beider Theorien vorgestellt und dabei vor allem der Körper als zentraler Bezugspunkt sozialer Prägungsprozesse thematisiert. Um die Inkorporierung sozialweltlicher Strukturen durch Resonanzprozesse analytisch nachvollziehbar zu machen, wird anschließend das Körperverständnis Bourdieus um die leibsoziologischen Überlegungen Ulle Jägers erweitert und damit eine Theorie der doppelseitigen Inkorporierung (leiblich wie körperlich) vorgeschlagen. Anhand dieser theoretischen Basis wird dann der empirische Vorgang der Habitusbildung in seinen Grundzügen nachvollzogen und weltbeziehungstheoretisch erschlossen, womit einerseits der Ansatz Bourdieus um eine subjektsoziologisch fundierte Sozialisationstheorie erweitert und andererseits ein gesellschaftsstruktureller Rahmen für die Weltbeziehungssoziologie Rosas vorgeschlagen wird. Nicht zuletzt werden hieraus auch Impulse für weiterführende ungleichheitssoziologische und entfremdungskritische Betrachtungen gezogen.

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