Titelaufnahme

Titel
Das Moralparadoxon der Moderne : ordonomische Überlegungen zur modernen Ethik als Ethik der Moderne / Ingo Pies
VerfasserPies, Ingo
ErschienenHalle : Lehrstuhl für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2020
Umfang1 Online-Ressource (III, 60 Seiten, 0,93 MB) : Diagramme
Anmerkung
Zusammenfassung in deutscher und englischer Sprache
SpracheDeutsch
SerieDiskussionspapier ; 2020, Nr. 01
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-119633 
Zugriffsbeschränkung
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Das Moralparadoxon der Moderne [0.93 mb]
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Klassifikation
Keywords
Das Moralparadoxon der Moderne besteht darin dass die moderne (Welt-)Gesellschaft - wie keine Gesellschaftsformation vor ihr - wichtige moralische Anliegen verwirklichen kann und ansatzweise auch tatsächlich verwirklicht während sie - wie keine Gesellschaftsformation vor ihr - auf moralische Vorbehalte stößt die bis zur radikalen Ablehnung ihrer Funktionslogik reichen können. Das Forschungsprogramm der Ordonomik interpretiert dieses Paradoxon als das Ergebnis einer Moralkonfusion die primär dadurch zustande kommt dass die auf systemischen Wettbewerbsanreizen basierende Funktionsweise der modernen Gesellschaft in weiten Teilen der Bevölkerung unverstanden geblieben ist. Nach ordonomischem Verständnis gehört es zu den wichtigsten Aufgaben der Ordnungsethik einer verfehlten Anwendung handlungslogischer Zurechnungsmodi entgegenzuwirken und durch geeignete Aufklärungs- sowie Steuerungsargumente konstruktiv daran mitzuwirken Sozialstruktur und Semantik wechselseitig aneinander anzupassen damit gesellschaftliche Lernprozesse zur Verwirklichung moralischer Anliegen besser gelingen.
Keywords (Englisch)
The moral paradox of modernity consists of the phenomenon that - unlike any historic predecessor - modern (world) society is able to make important moral desiderata a reality while - again unlike any historic predecessor - it meets moral reservations which might even take the form of a radical rejection of its functional logic. The ordonomic research program interprets this paradox as the outcome of a moral confusion that primarily results from misunderstanding the functional logic of modern society and the underlying systemic incentives of competitive orders. From an ordonomic perspective the primary task of order ethics is to counteract misplaced attributions of action-logic arguments and to contribute to mutual adaptions of social structure and semantics in order to support societal learning processes in implementing moral progress.