Der deutsche Sozialstaat auf dem Weg ins 21. Jahrhundert

Innerhalb der vorliegenden Arbeit werden spezifische Probleme des deutschen Systems sozialer Sicherung zunächst analysiert, ferner auf zugrunde liegende systemische Ursachen, die einseitige Zentrierung auf Lohnarbeit, zurückgeführt und in einem dritten Schritt werden mögliche Lösungsperspektiven vorgeschlagen, die viertens sozialethisch-gerechtigkeitstheoretisch gewertet werden. Der deutsche Sozialstaat ist seit den 1980er Jahren zunehmend in schwieriges Fahrwasser geraten. Eine der in der ethischen und ökonomischen Literatur häufig genannten Ursachen für diese Problemsituation ist in der Ankoppelung wesentlicher Sozialleistungen an die Erwerbstätigkeit des Einzelnen zu suchen, die zum einen ethisch betrachtet die Exklusion weiter Teile der Bevölkerung aus dem Arbeitsmarkt in der sozialen Absicherung spiegelt und zum anderen in ökonomischer Sichtweise Arbeitslosigkeit durch weitere Verteuerung des Produktionsfaktors Arbeit selbst verstärkt. Die vorliegende Diplomarbeit widmet sich dieser Situation in drei Schritten: einer empirischen Problemanalyse der Faktoren Globalisierung, Entwicklung der Erwerbsarbeit, Entwicklung der Einkommensverteilung und Armut; dem Vorstellen des deutschen Sozialstaats als eines lohnabhängigen Sicherungstypus menschlicher Existenz und schließlich im Vorschlag alternativer Strategien der sozialen Absicherung, die sowohl ethischen als auch ökonomischen Kriterien genügt. Beispielhaft wird an dieser Stelle der Vorschlag eines integrierten Steuer-Transfer-Systems nach Mitschke diskutiert, der ordnungspolitisch die Vorteile einer Vereinfachung des Gesamtsystems, zahlreicher Synergien aus der Zusammenlegung einzelner steuerfinanzierter Sozialleistungen und der Abkoppelung wesentlicher Hilfen vom Faktor Erwerbsarbeit mit ausreichender, nicht stigmatisierender und Inklusionen befördernder staatlicher Unterstützungsleistung verbindet.

This research describe first specific problems of the German welfare state at the beginning of the 21. century, came from its onesided centering on employment. In a second part the Author recommends some solutions and evaluates this from a social-ethic and social-justice perspective.

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