Strukturelle Veränderungen hat es immer gegeben und bergen erst einmal positive wie
negative Aspekte. Zu Problemen kommt es jedoch, wenn es nicht mehr gelingt sich
diesen Veränderungen anzupassen. Insbesondere trifft dies auf gesamtgesellschaftliche
Prozesse zu. In den letzten Jahrzehnten laufen sozio-ökonomische Veränderungen zur
selben Zeit und vielschichtiger ab. Dies hat zur Folge, dass Kommunen in Deutschland
unter erhöhten Druck geraten sich dem Wandel anzunehmen und ihn zu bewältigen.
Was bedeutet Strukturwandel für die Kommunen und die kommunalen
Entscheidungsträger? Welche strukturellen und individuellen Faktoren spielen bei der
Bearbeitung von gesellschaftlichem Wandel eine Rolle? Könnten politische Lerntheorien
ein möglicher Ansatz sein das Dilemma zu überwinden?
Ausgehend von einem eigens entwickelten Lernkonzept, dem „Kommunalen Lernen“,
folgt der Band der Frage, ob politisches Lernen auf kommunaler Ebene möglich ist und
inwieweit dabei der Druck durch sozio-ökonomische Anpassungsprozesse von
Bedeutung ist. Die empirische Grundlage der Untersuchung sind Experteninterviews mit
Verwaltungsmitarbeitern und Politikern aus 6 Kommunen zum Strukturwandel, zur
politischen Praxis und zu individuellen Einstellungen und Erfahrungen. Die
untersuchten Kommunen sind Gelsenkirchen, Halle (Saale), Völklingen, Hoyerswerda,
Jena und Freising.