Integration of multisensory information in multi-attribute decisions

In Entscheidungen werden Informationen vom Kontext abhängig unterschiedlich genutzt. Wiederholt konnte gezeigt werden, dass die bildliche Darstellung von Hinweisreizen deren ganzheitliche und komplette Integration begünstigt. Im Gegensatz dazu wurde für textliche und numerische Darstellungsweisen eine vorwiegende Nutzung nicht-kompensatorischer Strategien gefunden (z.B. Bröder & Schiffer, 2003; Jahn, Renkewitz, & Kunze, 2007). Dieser Befund basiert auf Experimentalparadigmen, in denen komplette Optionen memoriert werden und evaluative Information im Anschluss präsentiert wird. Bezugnehmend auf vereinheitlichte Modelle des Entscheidens, scheint eine vollständige Integration aller Hinweisreize realistischer, unabhängig von der Darstellungsweise – wenn evaluative Information im Gedächtnis repräsentiert ist und gegebene Optionen nur mit diesen abgeglichen werden müssen. In dieser Dissertation wird in sechs Studien dargestellt, wie Informationen in einem Kontext genutzt werden, in dem Entscheidungen zwischen Optionen, deren evaluative Kriterien zuvor gelernt wurden, getroffen werden müssen. In einem neuartigen Experimentalparadigma trafen die Versuchsteilnehmenden Entscheidungen in vier verschiedenen Darstellungsweisen: bildlich, tonlich, bildlich-tonlich und textuell. Jede Gruppe erhielt vierzig binäre Entscheidungen mit mehreren Hinweisreizen nacheinander. Die Entscheidungen wurden im Bezug darauf analysiert, ob Informationen vollständig (kompensatorisch) oder nur teilweise (nicht-kompensatorisch) genutzt wurden. Aus den Ergebnissen lassen sich zwei wesentliche Schlüsse zum multimodalen Entscheiden und Entscheidungen im Allgemeinen ableiten: In allen Studien zeigte sich der stabile Befund, dass nicht-kompensatorische Strategien unter keiner Bedingung nennenswerte Anwendung fanden. Ein zweiter Befund liegt in Unterschieden zwischen den Darstellungsweisen. Bildlich, bildlich-tonliche und textuelle Darstellung ermöglichen fast immer eine vollständige Integration aller Hinweisreize. Die Befundlage für die rein tonliche Darstellungsweise ist ähnlich, aber weniger eindeutig. Diese Abweichung lässt sich darauf zurückführen, dass in der tonlichen Gruppe weniger der vorhandenen Information enkodiert wurde und lässt nicht generell auf eine Unfähigkeit zur vollständigen und ganzheitlichen Integration von Hinweisreizen in dieser Gruppe schließen.

In decisions, information is utilized differently depending on the properties provided. It has been shown repeatedly that pictorial presentation of cues promotes a holistic and complete cue integration. Textual and numerical display in contrast are found to favor the use of non-compensatory strategies (e.g. Bröder & Schiffer, 2003; Jahn, Renkewitz, & Kunze, 2007). The latter finding in fact is based upon experimental paradigms where complete options are learned and evaluative information is given afterwards. In line with unified models of decision making, a complete cue integration under any display mode is more realistic - when evaluative information is represented in memory and options are given to match evaluative criteria. In this dissertation six studies render information use in settings where decisions had to be made between options whose evaluative criteria were learned before. In a novel experimental paradigm participants made decisions in four different cue presentation modes: pictorial, auditory, pictorial-auditory and textual. Each group was presented with forty subsequent binary decisions based upon multiple cues. Decisions were analyzed with regards to complete (compensatory) or limited (non-compensatory) information use. The results make two important points on multimodal decision making and decision making in general. First, as a stable finding over all studies it is shown that non-compensatory strategies do not seem to be applied notably under any condition. This emphasizes the idea that matching options to previously learned evaluative criteria promotes comprehensive information integration, hinting towards unified models of decision making. Second, differences between display modes emerge. Pictorial, pictorial-auditory and textual display nearly always enable a complete cue integration. Findings for audition are similar, but less distinct. This deviation is found to stem from reduced auditory encoding capabilities rather than this group’s inability to integrate cues completely and holistically.

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