Infants’ selective social learning : the impact of informants’ knowledge states and familiarity on infants’ reception and use of information within the second year of life

Die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der menschlichen Kultur fußt insbesondere auf der Weitergabe und Aneignung des Wissens über die Welt, das in Form von Informationen von einer Menschengeneration zur nächsten übertragen wird. In der vorliegenden Dissertation werden Aspekte der ontogenetischen Ursprünge dieses sozialen Informations- und Wissenstransfers untersucht. Hierfür wurden vier Studienreihen durchgeführt mit dem Ziel zu untersuchen, inwiefern sich die Vertrautheit und der Wissensstand von Informanten auf das selektive soziale Lernen von Kleinkindern innerhalb ihres zweiten Lebensjahres auswirken. In Studienreihe 1 (Studie 1a, n=137; Studie 1b, n=134) wurde überprüft, ob das Explorationsverhalten von 14-monatigen Kleinkindern von dem Wissensstand der Informanten hinsichtlich deren lokaler Expertise beeinflusst ist. In Studienreihe 2 wurde in zwei Längsschnittstudien (Studie 2a, n=40; Studie 2b, n=99) die selektive Nutzung des Wissensstandes von Informanten basierend auf deren visueller Perspektive in Versteckspielen bei Kindern im Alter von 14 und 19 bzw. 20 Monaten untersucht. In Studie 3 (n=99) wurde, ebenfalls in einem Versteckspielparadigma, die Präferenz von Kindern im Alter von 14 und 20 Monaten für vertraute vs. fremde Informanten im Längsschnittdesign untersucht. In Studienreihe 4 (Studie 4a, n =78; Studie 4b, n=78; Studie 4c, n =97) wurden unter Verwendung der zuvor erhobenen Daten die inter-individuellen Unterschiede im sozialen Lernen der Kleinkinder in den Blick genommen. Der Fokus lag hierbei auf dem Zusammenhang zwischen der Qualität der Eltern-Kind Interaktion und dem sozialen Lernen der Kleinkinder von vertrauten und fremden Informanten. Abschließend wird in der vorliegenden Dissertation ein Modell vorgestellt, welches eine Möglichkeit darstellt, die wesentlichen Ergebnisse zusammenzuführen und zu erklären. In diesem Modell ist die Fähigkeit, bei der Problemlösung in sozialen Lernsituationen auf relevante Informationen zu fokussieren, ein zentraler Aspekt. Die vorliegenden Studien liefern empirische Hinweise darauf, dass das Alter der Kinder und die Sensitivität ihrer Eltern Faktoren sein könnten, welche diese Fähigkeit formen. Dieses Modell gilt es in der zukünftigen Forschung zu überprüfen, um dadurch zu einem noch tieferen Verständnis für das soziale Lernen von Kleinkindern und ihren zugrunde liegenden Motivationen, mit denen sie bestimmte Informanten auswählen um sich aktiv Wissen über die Welt anzueignen, zu gelangen.

The maintenance and further development of human culture is based in particular on the transmission and acquisition of knowledge about the world via the transference of information from one human generation to the next. In this dissertation, we investigate aspects of the ontogenetic origins of this social transfer of information and knowledge. To investigate whether certain core aspects of informants, in particular their knowledge states and familiarity, impact infants’ selective social learning, we conducted four study sets. In Study Set 1 (Study 1a, n=137; Study 1b, n=134), we investigated whether infants at 14 months of age were selective in their exploratory behavior due to informants’ knowledge states based on the informants’ local expertise. In Study Set 2 (Study 2a, n=40; Study 2b, n=99), which consisted of two longitudinal studies, we focused on 14- and 19/20-month-olds’ selective use of informants’ knowledge states based on their visual perspective in hiding-finding games. In the hiding-finding game of Study 3 (n=99), we longitudinally investigated the preferences of infants at 14 and 20 months of age for familiar vs. unfamiliar informants. In Study Set 4 (Study 4a, n =78; Study 4b, n=78; Study 4c, n =97), we focused on inter-individual differences by looking for correlations between the quality of parent-infant interaction and 14-month-olds’ social learning from familiar and unfamiliar informants. Finally, we present a model representing a possibility to incorporate and explain our main results. A core aspect in this model is infants’ ability to focus on relevant information when solving a problem in a social learning situation. We found empirical indications in our studies that infants’ age and the parents’ sensitivity might be factors shaping this ability. This model could be investigated in future research to develop a deeper understanding of infants’ social learning behavior and their underlying motivation when selecting informants to actively acquire knowledge about the world around them.

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