Über die Anreize umweltpolitischer Instrumente insaubere Technologien zu investieren bei Unsicherheit über denVerfügbarkeitszeitpunkt zukünftiger Technologien

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Investition in neue, emissionsärmere Technologien, bei dem der Entscheider eine große, langfristige Investition tätigt und den dafür optimalen Zeitpunkt wählt. Dabei wird sowohl der gesamtwirtschaftliche Kontext, also die effiziente Allokation der neuen Technologien, als auch die einzelwirtschaftliche Entscheidung analysiert. Die Bewertung des Projekt hängt dabei zum einen von dem erwarteten Verfügbarkeitszeitpunkt der zukünftigen Technologien, zum anderen aber von der Art und der Stringenz der Regulierung der Emissionen ab. Es ist unmittelbar klar, dass eine statische Regulierung wie eine langfristig konstante Steuer einen anderen Einfluss auf die optimale Investionsstrategie hat als eine dynamische, wie zum Beispiel eine durch Ausgabe von Zertifikaten. Im ersten Fall würden alle Akteure gleich entscheiden, im zweiten Fall erscheint es intuitiv, dass im Gleichgewicht unterscheidliche Unternehmen unterschiedelich Technologien adoptieren. Daher ist es klar, dass die Berücksichtigung zukünftiger Verbesserungen der Technologie und der Option, auf diese zu warten, auch eine Auswirkung auf die optimale Umweltpolitik hat. Umgekehrt hat, wie illustriert, die Setzung und Art des Instruments einen Einfluss auf die Bewertung des Investitionsprojekts. Aber auch die Art des Einflusses auf das Investitionsverhalten ist ex ante nicht klar : Betrachten wir noch einmal eine langfristig konstante Steuer. Deren Erhöhung führt auf der einen Seite ceteris paribus zu höheren Kosten vor dem Zeitpunkt der Investition, auf der anderen Seite aber ceteris paribus auch zu höheren Kosten nach der Investition. Der erste Effekt induziert einen Anreiz, früher zu investieren, der zweite Effekt hingegen induziert, auf eine bessere Technologie zu warten und später zu investieren. Es stellt sich also die Frage, welcher der beiden Effekte dominiert. Wenn wir nur zwei neue Technologien unterstellen, vereinfacht sich die Frage darauf, ob die Firmen in die erste neue Technologie investieren oder auf die Zweite warten. Sind die Anreize dynamisch, das heißt, der Preis für Emissionen sinkt, wenn mehr Firmen bereits investiert haben, wie es zum Beispiel bei Zertifikaten der Fall ist, so verändert sich auch der Optionswert der Entscheidung. Daher stellt sich sowohl die Frage, ob im Gleichgewicht wirklich verschiedene Firmen verschiedene Technologien adoptieren werden, als auch die Frage, ob dies gesamtwirtschaftlich effizient sein kann. Aus Sicht des Staats ist es zudem von Interesse, ob sich die effiziente Allokation wie im Fall einer neuen Technologie, dies wurde 2003 von Requate und Unold gezeigt, durch Anpassung der Instrumente erreichen lässt. Diese Fragestellungen werden ausführlich analysiert und, soweit dies möglich ist, theoretisch beantwortet.

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