Das kognitiv-affektive Kreuzfeuer im Minoritäts-Majoritäts-Kontext

Es wurden fünf Studien durchgeführt, um kognitive und affektive Aspekte von Gruppenzuge-hörigkeiten in Minoritäten und Majoritäten zu untersuchen. Es konnte gezeigt werden, dass Angehörige von Minoritäten im Vergleich zu Majoritätsangehörigen von einer stärkeren ko-gnitiven Akzessibilität der Eigengruppenmitgliedschaft berichten zusammen mit einer Sen-kung ihres positiven Affektes. Dieses Phänomen wurde als kognitiv-affektives Kreuzfeuer bezeichnet. Das erste Experiment konnte diese Ergebnismuster in einem rein numerisch defi-nierten Minoritäts-Majoritäts-Kontext nachweisen, während das zweite Experiment die An-nahme, dass eine unterschiedliche Statusposition als zusätzlicher Moderator für das kognitiv-affektive Kreuzfeuer dienen könnte, ausschließen konnte. Das dritte Experiment deckte die wichtige Rolle von Macht bei den kognitiven und affektiven Erfahrungen von Minoritäts- und Majoritätsangehörigen auf. Die vierte Studie, eine Feldstudie, die mit Hilfe des Internets durchgeführt wurde, untermauert die ökologische Robustheit der Ergebnisse aus den drei Vorgängerexperimenten und bestätigte die wichtige Rolle der Macht im Minoritäts-Majoritäts-Intergruppenkontext. Zusätzlich wurde der Eigengruppenrespekt als wertvolle Ressource identifiziert, mit dessen Hilfe die Minoritätsangehörigen die Erfahrung des kogni-tiv-affektiven Kreuzfeuers abschwächen und bewältigen können. Studie 5 war wiederum ein Laborexperiment, welches aber durch die Ankündigung und der tatsächlichen Durchführung einer Diskussion zwischen den Angehörigen der Minorität und der Majorität mit Bedeutungs-haltigkeit angereichert wurde. Neben der Auswertung der Selbstreportmaße wurde auch das tatsächliche Verhalten der Teilnehmer während der Diskussion ausgewertet, welches Hinwei-se auf Intergruppenverhalten und eine stärkere Verunsicherung auf Seiten der Minoritätsan-gehörigen aufwies.

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