Dokument: Só aAntropofagia nós une: Assimilation und Differenz in der Figur desAnthropophagen

Titel:Só aAntropofagia nós une: Assimilation und Differenz in der Figur desAnthropophagen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20011106-000302-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Sandführ, Thomas [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Borsò, Vittoria [Gutachter]
Prof.Dr. Leinen [Gutachter]
Stichwörter:Kannibalismus, Brasilien, de Andrade, KulturtheorieAntropofagia,Modernismo
Dewey Dezimal-Klassifikation:800 Literatur » 850 Italienische, rumänische, rätoromanische Literatur
Beschreibung:Die Frage nach der realen Existenz des Phänomens Kannibalismus kann
und soll in dieser Arbeit nicht geklärt werden, vielmehr soll der
Wandel in der Funktion des Wandermotivs Kannibalismus in den Blick
genommen werden: Konstruktion einer Differenz zwischen Eigenem und
Fremden, Destabilisierung und Umkehr der etablierten Hierarchie,
Auflösung der Grenze zwischen Selbst und Anderem.
Einleitend soll in dieser Arbeit durch eine Diskursanalyse des vor
allem von Europa entwickelten Kannibalismusdiskurses gezeigt werden, wie
Europa durch die abwertende Darstellung des anderen die eigene Identität
profiliert und privilegiert, um, in bezug auf die Neue Welt, imperiale
Ansprüche auf die so abgegrenzte Welt zu rechtfertigen. Die'diskursiv'
verwilderte Neue Welt ist eine bewußte oder unbewußte Projektion, die
gegenteiligen Realitäten trotzt und der kolonialen Kontrolle dient. Die
Figur des Kannibalen wird in diesem Prozeß zur Differenz- und Grenzsetzung
instrumentalisiert. Die Untersuchung des brasilianischen Modernismo,
dessen Texte den Korpus dieser Arbeit bilden, soll im zweiten Teil zeigen,
wie Brasilien Europa den Spiegel vorhält und etablierte Sicherheiten
destabilisiert werden. Das metaphorische kannibalische Verschlingen der
europäischen Kultur soll zu einer Umkehr der Hierarchie führen, wobei das
Denken in Oppositionen nicht gänzlich aufgegeben wird. Im abschließenden
dritten Teil soll deutlich gemacht werden, wie fruchtbar die Figur des
Kannibalen vor dem Hintergrund zeitgenössischer euro- amerikanischer
Theorien ist. Antropofagia und Assimilationsmetapher führen zu einer
Dekonstruktion des dichotomischen Denkens und zu einer neuen
Betrachtungsweise von Kultur, in der die Aufnahme kultureller Elemente als
ein vom Ursprungsdenken freier Prozeß vollzogen wird und insbesondere der
Transformationsprozeß selbst in den Blick rückt.
Rechtliche Vermerke:Entzug des Doktorgrades am 03.06.2014 durch den Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät der HHU Düsseldorf
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Sonstige Einrichtungen/Externe
Dokument erstellt am:06.11.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:06.11.2001
Datum der Promotion:06.11.2001
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