Burckardt, Tanja (2004). Agglomeration und Finanzausgleich. Die Ursachen räumlicher Konzentration und die allokative Bedeutung interregionaler Transfers. PhD thesis, Universität zu Köln.

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Abstract

Die räumliche Konzentration oder Agglomeration ist das hervorstechendste Merkmal der räumlichen Verteilung der Wirtschaft. Die räumliche Struktur der Bundesrepublik Deutschland ist durch eine ausgewogene dezentrale und damit relativ gleichmäßige und über die gesamte Gebietsfläche verteilte Konzentration von Bevölkerung, Arbeitsplätzen und Infrastruktur gekennzeichnet. Die Beschäftigung mit dem Phänomen geographischer Konzentration wirtschaftlicher Aktivitäten ist daher aus vielerlei Hinsicht von Interesse. Zunächst ist nach den Ursachen der Agglomerationsbildung zu fragen. Mit der Anfang der 90er Jahre beginnenden Entwicklung der Neuen Ökonomischen Geographie ist die Frage nach der Bedeutung von Skalenerträgen für das Entstehen von Agglomerationen verstärkt in den Blickpunkt der theoretischen Forschung gelangt. Als Gründe für das Entstehen von Agglomerationen können bessere Einkaufs-, Arbeits- und Absatzmöglichkeiten identifiziert werden. Als eine weitere Ursache räumlicher Konzentration treten lokale öffentliche Güter auf. Bereits Tiebout (1956) hat darauf hingewiesen, dass mobile Haushalte ihre Wanderungsentscheidung an den Preisen und der Verfügbarkeit lokaler öffentlicher Güter ausrichten. Dies gilt jedoch nur, wenn das zur Finanzierung der öffentlichen Güter erforderliche Steueraufkommen in den Regionen verbleibt. Werden die Steuereinnahmen hingegen umverteilt, ergeben sich hieraus Rückwirkungen auf die räumliche Verteilung. Die bestehenden Agglomerationen in Deutschland im Sinne von Städten oder Stadtstaaten sind eingebettet in umfangreiche und stark diskutierte Finanzausgleichssysteme. Hier erfahren sie eine Sonderbehandlung. Ein besonderes Charakteristikum der Finanzausgleichsysteme ist das in der Literatur scharf kritisierte Instrument der Einwohnerwertung. Neben der Frage, warum und wie Agglomerationen entstehen, sind daher institutionelle Gesichtspunkte relevant. Werden Finanzausgleichssysteme, wie beispielsweise in der Bundesrepublik Deutschland, zum Ausgleich regionaler Einnahmendisparitäten verwendet, so sind deren Wirkungen auf die räumliche Verteilung ökonomischer Aktivitäten zu untersuchen. Neben dieser positiven Analyse sind weiterhin die Wohlfahrtswirkungen der Maßnahmen zu analysieren, um zu klären, welche Rolle Agglomerationen in interregionalen Transfersystemen zukommen sollte. Sind sie, wie im bundesdeutschen Finanzausgleich, zu begünstigen, oder ist, wie die Kritiker der Einwohnerwertung vermuten lassen, eine Begünstigung gerade nicht zu rechtfertigen? Die Arbeit vermittelt einen Einblick über mögliche Ursachen räumlicher Konzentration, indem bestehende Modellansätze dargestellt und erweitert werden. Weiterhin wird die Bedeutung des Finanzausgleichs für Agglomerationen untersucht. Hierbei wird ermittelt, welchen Einfluss ein interregionaler Finanzausgleich auf die Bildung von Agglomerationen ausübt, und die Frage beantwortet, welche Rolle Agglomerationen in interregionalen Transfersystemen zukommen soll. Im Mittelpunkt der Analyse steht hierbei die mit der Kritik an der Einwohnerwertung aufgeworfene Frage, ob eine Begünstigung von Agglomerationen zu rechtfertigen ist.

Item Type: Thesis (PhD thesis)
Creators:
CreatorsEmailORCIDORCID Put Code
Burckardt, Tanjaburckardt@wiso.uni-koeln.deUNSPECIFIEDUNSPECIFIED
URN: urn:nbn:de:hbz:38-12400
Date: 2004
Language: German
Faculty: Faculty of Management, Economy and Social Sciences
Divisions: Faculty of Management, Economics and Social Sciences > Economics > Macroeconomic, Financial and Economic Policy > Professorship for Public Economics
Subjects: Economics
Uncontrolled Keywords:
KeywordsLanguage
Neue Ökonomische Geographie, Finanzausgleich, Einwohnerwertung, StadtstaatenGerman
new economic geography, interjurisdictional transfers, fiscal equalization, city statesEnglish
Date of oral exam: 1 July 2004
Referee:
NameAcademic Title
Kitterer, WolfgangProf. Dr.
Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/1240

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