Bunčić, Daniel ORCID: 0000-0002-1090-8907 (2006). Die ruthenische Schriftsprache bei Ivan Uževyč: unter besonderer Berücksichtigung der Lexik seines Gesprächsbuchs Rozmova/Besěda ; mit Wörterverzeichnis und Indizes zu seinem ruthenischen und kirchenslavischen Gesamtwerk. München: Otto Sagner. ISBN 978-3-87690-932-5

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Abstract

Vor einem Jahr veröffentlichten Helmut Keipert und Daniel Bunčić die wissenschaftliche Edition des ruthenisch-kirchenslavischen Gesprächsbuchs Rozmova/Besěda nebst der lateinischen Version des Berlaimont, aus der es übersetzt ist, und der parellelen polnischen Übersetzung desselben Textes. Wie Helmut Keipert gezeigt hatte, handelt es sich bei der Handschrift um ein Autograph Ivan Uževyčs, des Autors der ersten ostslavischen Grammatik (1643/45). Auf dieser Grundlage wird nun die Sprache Uževyčs insgesamt neu betrachtet. Bisherige Versuche der Lokalisierung seines Dialekts in der heutigen Ukraine oder Weißrussland werden kritisch untersucht und verworfen: Nicht nur ist eine so genaue Einordnung unmöglich, sondern ein Vergleich mit Skaryna, Smotryc’kyj und Vyšens’kyj zeigt auch, dass alle ruthenischen Autoren sich an den Normvorstellungen ein und derselben Schriftsprache orientierten. Das Zentrum der Monographie bildet eine ausführliche Untersuchung des Wortschatzes der Rozmova, eines durch seine Alltagsnähe einmaligen ruthenischen Textes. Durch eine Wort-für-Wort-Analyse eines kurzen Textabschnitts und eine detaillierte Untersuchung mehrerer Wortfelder des Kulturwortschatzes wird das Verhältnis zum Polnischen beschrieben: Zwar ist das Ruthenische grundsätzlich eigenständig, jedoch verfügt es größtenteils über dieselben lexikalischen und pragmatischen Mittel wie das Polnische und benutzt insbesondere die gleichen Wortbildungs- und Entlehnungsmechanismen bei der Übersetzung von Begriffen des westeuropäischen Alltags. Die lexikalische Untersuchung wird durch ein detailliertes Wörterverzeichnis ergänzt, das zu jedem ruthenischen Wort die lateinischen, polnischen und kirchenslavischen Übersetzungsentsprechungen enthält. Darüber hinaus wird der Status der kirchenslavischen Spalte des Gesprächsbuchs untersucht und gezeigt, dass Ruthenisch und Kirchenslavisch für Uževyč Varietäten derselben Sprache waren, die sich einerseits durch eine Reihe von 'Demonstrationskirchenslavismen' und andererseits inhaltlich unterschieden, so dass auch die Übersetzung des Gesprächsbuchs nicht äquivalent ist. Insgesamt zeigt die Monographie, dass die Sprache ruthenischer Autoren nicht im Kontext einer einzigen Nationalphilologie gesehen werden dürfen, sondern aus der breiteren Perspektive einer "Ruthenistik" zu betrachten sind.

Item Type: Book, conference item or legal commentary
Creators:
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Bunčić, Danieldaniel.buncic@uni-koeln.deorcid.org/0000-0002-1090-890775679255
URN: urn:nbn:de:hbz:38-373099
Series Name: Slavistische Beiträge
Volume: 447
Number of Pages: 592
Date: 2006
Publisher: Otto Sagner
Place of Publication: München
ISBN: 978-3-87690-932-5
Language: German
Faculty: Faculty of Arts and Humanities
Divisions: Faculty of Arts and Humanities > Fächergruppe 5: Moderne Sprachen und Kulturen > Slavisches Institut
Subjects: Language, Linguistics
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Refereed: Yes
URI: http://kups.ub.uni-koeln.de/id/eprint/37309

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