Die Bedeutung Regulatorischer T-Zellen für den Verlauf einer Sepsis

Regulatorische T Zellen sind an der Entstehung verschiedener Autoimmun- und Infektionskrankheiten beteiligt. Die Bedeutung dieser Zellen für die Sepsis ist jedoch noch unklar und sollte im Rahmen dieser Arbeit weitergehend analysiert werden. Hierfür wurde ein assay etabliert, der spezifische Unterschiede in der DNA-Methylierung nutzt, um stabile Treg-Zellen im Menschen und der Maus zuverlässig mit Hilfe einer methylierungsempfindlichen real-time PCR zu quantifizieren. Der Vorteil dieses assays liegt in der Unabhängigkeit vom Aktivierungsstatus der Zellen, der gerade bei Erkrankungen wie der Sepsis eine bedeutende Rolle spielt. Durch Anwendung des assays bei septischen Patienten konnte der durchflusszytometrisch bestimmte relative Anstieg von Treg-Zellen bestätigt werden. Im Mausmodell wurde die Bedeutung von Treg-Zellen differenziell für die Früh- und Spätphase der Sepsis untersucht. Hier konnte gezeigt werden, dass Treg-Zellen in der Frühphase die Hyperinflammation begrenzen und dass ein Mangel an Treg-Zellen mit einem schwereren Krankheitsverlauf und einer erhöhten Letalität einhergeht. Andererseits konnte während der Spätphase der Sepsis kein Einfluss dieser Zellen auf eine Sekundärinfektion mit P. aeruginosa festgestellt werden. Die Möglichkeit einer Depletion von Treg-Zellen während der Spätphase war jedoch in den verwendeten Mäusen nur partiell möglich, was die Aussagekraft der Versuche für die Bedeutung dieser Zellen in der Spätphase der Sepsis einschränkt. Zusätzlich wurden in dieser Arbeit T-Zellen mit den beiden demethylierenden Substanzen 5-Aza-2-deoxycytidin (5-Aza-dC), das in der Therapie hämato-onkologischer Erkrankungen zur Anwendung kommt und Epigallocatechingallat aus dem grünen Tee kultiviert, um über eine Demethylierung der FOXP3-TSDR Treg-Zellen zu induzieren. Beide Substanzen induzierten eine globale DNA-Hypomethylierung, jedoch nur 5-Aza-dC war in der Lage, eine relevante Demethylierung der FOXP3-TSDR in humanen CD4+CD25- T-Lymphozyten herbeizuführen. Ebenso wurde nur durch 5-Aza-dC eine gesteigerte Genexpression von Treg-spezifischen Genen erreicht. Jedoch konnte auch 5-Aza-dC keine voll funktionstüchtigen Treg-Zellen induzieren, da die Zellen keine suppressiven Eigenschaften aufwiesen und neben FOXP3 auch verstärkt für Th1- und Th17-Zellen typische Master-Transkriptionsfaktoren und Zytokine exprimierten, was ihre therapeutische Anwendungen im Sinne zukünftiger T-Zell-Therapien ausschließt.

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