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Nonresponse in aktuellen deutschen Viktimisierungssurveys

Die Erhebung von Viktimisierungssurveys ist notwendig, um die Kriminalitätsbelastung und die Kriminalitätsfurcht der allgemeinen Bevölkerung eines Landes zu ermitteln. Sie erfassen das sogenannte Dunkelfeld, dessen Daten verwendet werden, um die polizeiliche Kriminalstatistik, das Hellfeld, zu verifzieren bzw. anzureichern. Erst eine Analyse des Hell- und Dunkelfelds ermöglicht ein ealitätsgetreues Abbild der Kriminalitätsbelastung und der riminalitätsfurcht. Aus diesem Grund ist die Erhebung einer regelmäßigen Opferbefragung der allgemeinen Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland zur Evaluation und Prävention von Kriminalität notwendig. Diese Arbeit gibt einen Überblick der Viktimisierungssurveys in der BRD, die zwischen dem 01.01.2001 und 31.12.2016 erhoben wurden, eine Stichprobengröße 1, 500 haben, die Viktimisierung in Form von körperlicher Gewalt und/oder, Viktimisierung in Form von Wohnungseinbruch erfassen und/oder Fragen zur Kriminalitätsfurcht stellen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Nonresponse-Problematik der Surveys. Wie in jedem Survey ist dies eine der zentralsten Fehlerquellen, die dazu führen kann, dass die Stichprobenschätzungen verzerrt sind. Besonders bei Surveys mit sensiblen Themen ist dies relevant, da beispielsweise ein großer Anteil an Unit-Nonresponse zu einer geringen Ausschöpfungsquote führt, was ein Hinweis auf einen Bias in den Daten ist. Weiterhin ist es möglich, dass sensible Fragen von einem Großteil der Befragten verweigert werden (Item-Nonresponse), was zu einer Unterschätzung kriminalitätsbezogener Items führt. Somit werden im Besonderen die Responserate der Surveys und die Anteile von Unit- und Item-Nonresponse in dieser Arbeit betrachtet. Weiterhin werden methodische Eigenschaften (Auswahlgrundlage, Erhebungsmodus, Stichprobendesign) der verschiedenen Viktimisierungssurveys aufgezeigt.

Victimization surveys are necessary to estimate crime rates and fear of crime for the general population of a certain country. They capture the so-called “dark-field”, which is to validate and enrich the so-called “bright field” and official statistics. Only the combination of both data sources allows to quantify crime rates and fear of crime. Therefore, a periodically victimization survey of the general German population would be valuable for the evaluation and prevention of crime. The present work is an overview of current victimization surveys conducted in Germany since 01.01.2001 until 31.12.2016, with a sample size 1,500, measuring victimization as a form of physical violence and/or burglary and/or asking about fear of crime. The work emphasizes on the nonresponse problem in those victimization surveys. As in any survey, nonresponse is one of the most central sources of error, which can cause the survey estimates to be biased. This is particularly important for surveys with sensitive topics, since a large proportion of unit-nonresponse leads to a low response rate indicating a bias in the data. Furthermore, it is possible that sensitive questions are rejected by a large part of respondents (item-nonresponse), which leads to an underestimation of crime-related items. Thus, in particular, the response rate of the surveys as well as unit- and item-nonresponse are examined in this work. Additionally, methodological features (coverage frame, data collection mode, sample design) of the various victimization surveys are presented.

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