Röll, Michaela: „No Place Like Home“ : Tendenzen zentrierter und dezentrierter Raumvorstellungen in den Romanen John Irvings und Margaret Atwoods. - Bonn, 2002. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-01075
@phdthesis{handle:20.500.11811/1861,
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author = {{Michaela Röll}},
title = {„No Place Like Home“ : Tendenzen zentrierter und dezentrierter Raumvorstellungen in den Romanen John Irvings und Margaret Atwoods},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2002,
note = {Diese Arbeit untersucht am Beispiel ausgewählter Romane John Irvings und Margaret Atwoods, welchen Einfluss literarische Räume auf die Identitätsbildung fiktionaler Charaktere haben. Insbesondere wird gezeigt, dass beide Autoren die Idee eines Zuhause sehr unterschiedlich konzipieren und damit ihren Beitrag zu der gegenwärtigen Debatte leisten, ob es ein Zuhause als wahrgenommenes Raumzentrum im Zeitalter der Globalisierung überhaupt gibt. Nach einem Überblick über verschiedene Raumtheorien wird der Begriff Zuhause in seinen materiellen, metaphorischen, psychologischen, soziologischen und spirituellen Dimensionen diskutiert. Außerdem wird das Zuhause nicht nur auf räumliche, sondern auch auf zeitliche Phänomene angewandt. Diesem Begriff des Zuhause steht die Vorstellung einer dezentrierten Raumvorstellung wie etwa bei Michel Foucault diametral gegenüber. Sowohl in der Kunstgeschichte als auch in der Philosophie und den Kulturwissenschaften wird eine Auflösung der Zentralperspektive beschrieben. An ihre Stelle treten komplexe Nah-Fern Verhältnisse und neue Raumarten wie z.B. Heterotopien (Foucault), Nicht-Orte (Marc Augé), interstitial spaces (Homi Bhabha) und Grenzen in einer scheinbar grenzenlosen Welt (H. Vivian Nelles). Genau dieser wahrgenommenen Auflösung von räumlichem Zentralbewusstsein und der damit einhergehenden Orientierungslosigkeit werden in der jüngsten Zeit jedoch wieder sehr begrenzte zentrale Räume entgegengesetzt, z.B. der häusliche Kokon, den die Marktforscherin Faith Popcorn beschreibt, gated communities (Arjun Appadurai), neue Arten von Heimat (z.B. Martin Hecht) und der mediale Raum für parasoziale Beziehungen (Lothar Mikos), wie er z.B. auch in der Fernsehshow Big Brother entworfen wird. Die Raumkonzepte Atwoods und Irvings bilden zwei unterschiedliche Pole, zwischen denen sich all diese erwähnten Raumarten und -ideen auffächern. So garantiert die fiktionale Welt Irvings Ordnung, indem er sie aufteilt in ein abgeschlossenes Zuhause und eine umgebende und gefahrvolle Fremde. Damit situiert Irving sich in der Erzähltradition des 19. Jahrhunderts. Mit diesem Weltbild geht eine starke moralische Hierarchie einher. In Margaret Atwoods fiktionaler Welt hingegen gehen Fremde und Zuhause ineinander auf. Ihre Protagonisten fühlen sich oft gerade an Orten fremd, die ihnen eine Heimat bieten sollten. Hier macht sich die postmoderne Situation der Orientierungslosigkeit ebenso deutlich wie die Dekonstruktion von Nähe und Fremde.},
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