Kehrlößer, Klaus: Kunstgeschichte an Europas Peripherie : der Palau de la Música Catalana - ein Konzertsaal im Barcelona der Jahrhundertwende unter metahistorisch-ideologiekritischer Perspektive. - Bonn, 2003. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-02046
@phdthesis{handle:20.500.11811/1991,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-02046,
author = {{Klaus Kehrlößer}},
title = {Kunstgeschichte an Europas Peripherie : der Palau de la Música Catalana - ein Konzertsaal im Barcelona der Jahrhundertwende unter metahistorisch-ideologiekritischer Perspektive},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2003,
note = {Die vorliegende Dissertation versteht sich weniger als Baumonographie des Palau de la Música catalana, in ihr werden vielmehr zentrale methodische und historiographische Probleme der Kunstgeschichte am Beispiele des Barceloner Konzertsaals, der spanischen und katalanischen Kunst allgemein wie auch kontrastiv der osteuropäischen, insbesondere der polnischen und tschechischen Architektur, thematisiert. Letzteres ist Grund für den Übertitel Kunstgeschichte an Europas Peripherie.
Die Perspektive ist somit eine vornehmlich metahistorisch-ideologiekritische, indem gezeigt wird, wer wann, unter welchen Bedingungen und mit welchem Ziel über den Palau geschrieben hat und welche Diskurse dabei eine Rolle spielen, insbesondere politische und nationalistische, aber auch etwa die der Moderne oder des Fortschritts und wie Kunst und Architektur für außerkünstlerische Zwecke instrumentalisiert werden. Folge dieser Ausrichtung war, daß rezeptionsästhetische Aspekte breiten Raum einnahmen, von der globaleren Frage, warum spanische Kunst kaum bekannt ist, bis zur spezifischeren, warum Domènech i Montaner im Vergleich zu Gaudí so wenig zur Kenntnis genommen wird und welche Forscher die Lesart seiner Kunst bis heute bestimmen. Dem Verfasser ging es darum, am Beispiel des Palau aufzuzeigen, wie sehr der Blick auf die Kunst letztendlich von vielen Prämissen und Modellen abhängt.
Darüber hinaus wurden Probleme der Kunstgeographie, des Kanons, von Bewertungskriterien wie Erstmaligkeit, Gesamtdarstellungen wie Vergleiche mit anderen Gebieten (Theater, Musik) und literaturwissenschaftliche Konzepte bei einer sich entschieden interdiziplinär verstehenden Arbeit miteinbezogen. Ausgehend von Panayotis Tournikiotis’ Buch The Historiography of Modern Architecture wurden die geläufigen und damit einflußreichen Darstellungen zur Geschichte der modernen Architektur im 20. Jahrhundert auf den Palau angewandt und gezeigt, wie sich diese jeweils unterschiedlich auf Bewertung und Sicht des Kunstwerks auswirken und ihm aus verschiedenen Gründen eine Rolle in diesen Geschichten der Architektur des 20. Jahrhunderts zuweisen. Hier ist auch die Frage nach der Vernachlässigung spanischer Kunst angesprochen und die Probleme, die eine Verortung in diesen Geschichten bei ihrer Berücksichtigung mit sich bringt. Zudem wurde Tournikiotis’ These, daß die Beurteilung vergangener Baukunst im 20. Jahrhundert bewußt oder unbewußt immer unter dem Blickwinkel des aktuellen Bauschaffens geschah, also im Zusammenhang mit dem, was sich durchgesetzt hat oder sich durchsetzen sollte, konkret am Palau de la Música Catalana nachgewiesen.
Neben diesen zentralen Fragen wird Bau und Innendekoration des Palau de la Música catalana eingehend vorgestellt und auf den Typus des Konzertsaals, Auftraggeber, Baukonstruktion bis zu Fragen der Akustik eingegangen. Dabei wird versucht, den Bau immer wieder in allgemeine Zusammenhänge einzubetten (Wagnerismus in Katalonien, Verwendung von Eisen und Glas in der Architektur, Modernismo uvm.).},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1991}
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