Nicholls, John Anthony: Das Galeriebild im 18. Jahrhundert und Johann Zoffanys ” Tribuna“. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-08659
@phdthesis{handle:20.500.11811/2469,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-08659,
author = {{John Anthony Nicholls}},
title = {Das Galeriebild im 18. Jahrhundert und Johann Zoffanys ” Tribuna“},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {Die Darstellung von Kunst als Gegenstand der Malerei besitzt eine lange Tradition, deren Erforschung bislang vorzugsweise auf die Blütezeit dieses Genres im 17. Jahrhundert beschränkt blieb. Sammlungsräume, Ateliersituationen, eine Kunsthandlung oder Besucher in einer Ausstellung lassen sich diesem Bereich zuordnen. In der Dissertation soll der Versuch unternommen werden, anhand ausgewählter Beispiele einen breiteren Überblick zu bieten mit dem Ziel, die Entwicklung von den kleinen privaten Kabinetten zu den öffentlichen Museen nachzuzeichnen und damit die Parallelität von Galeriebild und Sammlungswesen zu demonstrieren.
Den Ausgangspunkt bildet die Entstehung des Genres im flämischen Antwerpen, wo die oftmals fiktive Darstellung von Kunstkabinetten unter Einbeziehung allegorischer Figuren wie der "Pictura", der Verkörperung der Malkunst, oder hochrangiger Personen der Aristokratie die Absicht verfolgte, einerseits die Kunstsinnigkeit und Sammelleidenschaft herauszustellen, andererseits die Position des Künstlers im Hinblick auf seine intellektuellen Fähigkeiten und sein fachliches Können wesentlich zu verbessern. Auch im 18. Jahrhundert, dem Schwerpunkt der Arbeit, bleiben diese Aspekte des Galeriebildes bestehen, nunmehr auf ganz Europa ausgeweitet und an einzelne Künstler- persönlichkeiten wie Watteau, Pannini oder Robert geknüpft.
Im Zentrum der Untersuchungen wird ein Beispiel der Gattung eingehender analysiert, das Gemälde "Die Tribuna der Uffizien" (1772-78) des deutsch-britischen Künstlers Johann Zoffany (1733-1810), dessen geringer Bekanntheitsgrad zum Anlass genommen wurde, diesen Abschnitt zu einer Monographie auszuweiten unter besonderer Berücksichtigung des kulturellen Klimas in London und der Verdienste des Königs George III., als dessen Auftrag Zoffany sein Werk in Angriff genommen hatte. Die Aufarbeitung des Quellenmaterials wird die Bedeutung dieses Galeriebildes herausstellen, seine Position innerhalb der Gattung umreißen und wesentliche Neuerungen skizzieren, neben der realisierten Künstlerhängung durch Zoffany auch die Präsentation gebildeter Reisender, deren Zusammenkunft in einem zwang- losen Ambiente symptomatisch für das Genre des Konversationsstückes ist, in welchem der Maler große Erfolge erzielte und das er in der "Tribuna" mit dem Galeriebild flämischer Prägung verknüpfte.
Gemäß dem Vorhaben einer Gesamtbeurteilung der Gattung werden auch Beispiele des 19. Jahrhunderts vorgestellt und mit dem Photographen Thomas Struth zudem eine zeitgenössische Position, die sich zumindest motivisch dem Thema angliedern lässt. Sammelleidenschaft, Repräsentationsanspruch und der Wunsch nach einer Neubewertung des künstlerischen Status - die wesentlichen Charakteristika des Galeriebildes - haben im Laufe der Zeit ihre Bedeutung verloren und daher die Aufgabe dieser Gattung in den Hintergrund gedrängt. Auch die Entstehung der Museen und damit die Zugänglichkeit der Kunstwerke für ein breiteres Publikum war dafür verantwortlich. Die vorgestellten Beispiele europäischer und US-amerikanischer Künstler sollen diese Entwicklung anschaulich machen und die kunsthistorische Bedeutung des Genres verdeutlichen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2469}
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