Mädger, Susanne: Florentiner Predellen von 1400 bis 1530 : Form, Inhalt und Funktion. - Bonn, 2007. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-10385
@phdthesis{handle:20.500.11811/2750,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-10385,
author = {{Susanne Mädger}},
title = {Florentiner Predellen von 1400 bis 1530 : Form, Inhalt und Funktion},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2007,
note = {Predellenbilder des Quattrocento erfreuten sich bei Kennern und Sammlern großer Beliebtheit, weil auf ihnen besonders vielseitig, innovativ und realitätsnah erzählt wurde. Nur selten sind diese Bilderzählungen, die das Sockelgeschoß von Retabeln zierten, im Altarzusammenhang erhalten. Die besonderen Inhalte und Aufgaben sowie die spezifische Funktion der Predella in ihrem ursprünglichen Kontext zu analysieren, ist das Ziel der vorliegenden Untersuchung.
Zugrunde liegt ein repräsentatives Corpus von 128 Retabeln, die zwischen 1400 und 1530 von Florentiner Malern geschaffen wurden, darunter Fra Angelico, Filippo Lippi, Benozzo Gozzoli, Ghirlandaio, Botticelli und Raffael. Die in allen Teilen überlieferten oder zumindest sicher rekonstruierten Retabel des Corpus sind in einem datenbankbasierten Katalog dokumentiert. Dessen statistische Auswertung bildet die Grundlage der Analysen.
Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf dem Themenspektrum und der Erzählweise der Predellenmalerei, ein zweiter gilt dem Spannungsfeld der mit Predellenerzählungen verbundenen Interessen von Auftraggebern und Orden. Die repräsentative Materialbasis läßt dabei erstmals allgemeine Aussagen über die inhaltliche und gesellschaftliche Funktion der Predellenmalerei zu.
Innerhalb des Altaraufbaus ist die Predella der Ort der Bilderzählung. Ihre Hauptakteure sind die Schlüsselfiguren der Gnadenmittlerschaft, d. h. die Gottesmutter und Heilige. Tritt Christus selbst auf, so meist nur in der Predellenmitte in der Bildformel des Schmerzensmannes als überzeitliche Repräsentation der Eucharistie. Aus dem Vergleich der Szenenauswahl und Erzählweise mit den Textquellen einerseits und den Darstellungen auf Retabel-Haupttafeln und Fresken andererseits konnte der spezifische Exempelcharakter der Predellenerzählungen abgeleitet werden. Sie sollten die Fürsprachekraft der angerufenen Heiligen beweisen und als Gebetsanleitung dienen. Ausführlich wird dargestellt, wie sie zwischen der hieratischen, Distanz schaffenden Sphäre der Haupttafel und der Welt des Betrachters vermittelten. Doch ging es dabei keineswegs ausschließlich um das Seelenheil. Vielmehr wurden die Erzählungen auf Predellen von ihren Auftraggebern und den Orden, in deren Kirchen die Retabel aufgestellt waren, auch anderweitig instrumentalisiert. Mit welchen Aussagen sich die einzelnen Orden, überwiegend Bettelorden, an ihre Zielgruppen wandten, und welche Formen der Selbstdarstellung private Auftraggeber, Bruderschaften und Zünfte wählten, wird anhand ausgewählter Retabelgruppen analysiert.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2750}
}

The following license files are associated with this item:

InCopyright