Tsai, Pei-Fang Frederika: „Who are you?“ : Gender-Aspekte in Opern des 20. und 21. Jahrhunderts. - Bonn, 2011. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-24821
@phdthesis{handle:20.500.11811/4846,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-24821,
author = {{Pei-Fang Frederika Tsai}},
title = {„Who are you?“ : Gender-Aspekte in Opern des 20. und 21. Jahrhunderts},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2011,
month = apr,

note = {Die tief greifenden, seit einigen Jahrzehnten beobachtbaren Veränderungen im Gender-Verständnis der Gesellschaft haben notwendiger Weise auch die Präsentation der Geschlechter auf dem musikalischen Theater nachdrücklich beeinflusst. Unter dieser Voraussetzung wendet sich die vorliegende Dissertation der Frage zu, wie die Geschlechterordnung in verschiedenen Opern des 20. und 21. Jahrhunderts dargestellt und gegebenenfalls problematisiert wird.
Zunächst stehen die Bühnenwerke Curlew River und Tri Sestri von Benjamin Britten bzw. Peter Eötvös im Mittelpunkt der Untersuchung. In beiden Kompositionen werden die Frauenrollen ausnahmslos von männlichen Sängern gestaltet, und die dramaturgischen Strukturen sind übereinstimmend an japanischen Theatertraditionen orientiert – am No-Theater bei Britten, am Kabuki-Theater bei Eötvös. Gleichwohl sind die beiden Konzeptionen aber deutlich voneinander zu unterscheiden, denn sie zeugen von historischen Verschiebungen, die innerhalb einer Zeitspanne von gut drei Jahrzehnten die Ausgangslage für die beiden Komponisten grundsätzlich verändert haben: Brittens Akzentuierungen der rituellen Elemente sowie die vielfältigen Brechungen, die Eötvös durch seine Besetzungsentscheidungen hervorruft, führen dazu, dass die Geschlechterprofile im einen Falle abgemildert, im anderen zugeschärft erscheinen.
Systematische Überlegungen zur hohen Countertenor-Stimme, die nicht nur als künstlerische Ausdrucksmittel dient, sondern zugleich auch unwillkürlich als Geschlechtsmerkmal verstanden wird, leiten sodann über zu einem zweiten zentralen Aspekt der Untersuchung, der Darstellung von Homosexualität. Alban Bergs Lulu und Michael Tippetts The Knot Garden geben hier aufgrund der Distanz von mehr als vier Jahrzehnten, die diese beiden Opern voneinander trennt, die Möglichkeit, die Veränderungen im Umgang mit der Homosexualität auf dem Musiktheater zu erschließen. Ausführliche Berücksichtigung findet schließlich auch noch die drastisch veränderte Situation, die sich durch das Aufkommen der Krankheit Aids ergeben hat. Die Suche nach Formen einer adäquaten künstlerischen Auseinandersetzung mit den jetzt neu entstandenen Gefährdungen und Konflikten wird an Tony Kushners Theaterstück Angels in America sowie an der darauf basierenden – wiederum von Peter Eötvös komponierten – gleichnamigen Oper erschlossen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/4846}
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