Käss, Alexandra: Ästhetische Zeitkonzeptionen der zwanziger Jahre: László Moholy-Nagy und El Lissitzky. - Bonn, 2018. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-50946
@phdthesis{handle:20.500.11811/7445,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-50946,
author = {{Alexandra Käss}},
title = {Ästhetische Zeitkonzeptionen der zwanziger Jahre: László Moholy-Nagy und El Lissitzky},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2018,
month = jun,

note = {Das erste Viertel des 20. Jahrhunderts ist eine Phase intensiver Auseinandersetzung mit dem Phänomen Zeit. In unterschiedlichen Gebieten wie Mathematik, Physik, Literatur und Philosophie ebenso wie in der Alltagswelt gewannen temporale Aspekte besondere Relevanz und entwickelten sich zu einem virulenten Diskussionsgegenstand vielschichtiger Prägung.
Lässt sich diese Sensibilisierung für alles, was mit der Zeit zusammenhängt, nun auch für die Diskurse in der bildenden Kunst belegen?
Während die Frage der Temporalität für die Arbeiten des Kubismus und Futurismus vielfach diskutiert wurde, fehlt eine ähnliche Untersuchung für den Konstruktivismus und sein Umfeld in den 20er Jahren ebenso wie ganz konkret für die in dieser Arbeit thematisierten Künstler, László Moholy-Nagy und El Lissitzky. Die Arbeit liefert in diesem Sinn einen ergänzenden und erweiternden Beitrag einer breiteren Analyse der Rolle von Zeitkonzeptionen in der für dieses Thema so wichtigen Phase der Kunst des beginnenden 20. Jahrhunderts. Sie nimmt zudem die Frage in den Blick, ob und wie die Diskussion des Temporalen am Schauplatz Kunst mit dem Netzwerk der Zeitdiskurse dieser Periode interagiert.
Es kann gezeigt werden, dass sich in Moholys wie in Lissitzkys Arbeit nicht einzelne Zeitaspekte artikulieren, sondern Zeitenkonvolute, die aus unmittelbaren, symptomatischen, messbaren Momenten von Zeit ebenso wie aus mittelbaren Momenten des Zeitlichen bestehen. Letztere sind immer dort gegeben, wo die Zeit nicht als visualisierter Fakt, zu zeigendes Sujet oder messbare Quantität im Werk gedacht wird, sondern als Movens, als dem Werk a priori zugehörige Kategorie, als stets mitzudenkende Qualität von Wahrnehmung und Erkenntnis. Sie bezeugen, dass das Werkverständnis auf einem Denkmodell beruht, für das die Kategorie Zeit unverzichtbar ist. Hieraus resultiert der in der Arbeit etablierte Begriff der temporalen Qualitäten, der gleichzeitig einen veränderten Modus für das Sprechen über das Verhältnis von Zeit und Bild überhaupt in Anschlag bringt und der zu einer veränderten Fragestellung zum Auffinden und Verorten von Zeitaspekten im Kunstwerk führt.
Insbesondere lässt sich im konkreten Fall so zeigen, dass die Frage nach dem Temporalen bei Moholy wie Lissitzky weit über sich hinaus weist auf das grundsätzliche Verständnis von ‚Werk‘ respektive der Beziehung zwischen Künstler, Werk und Betrachter.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/7445}
}

The following license files are associated with this item:

InCopyright