Näke, Kristina: Erfassung der affektiven Komponente der Körperschemastörung mithilfe eines Morphing-Instrumentes. - Bonn, 2007. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-10300
@phdthesis{handle:20.500.11811/2927,
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title = {Erfassung der affektiven Komponente der Körperschemastörung mithilfe eines Morphing-Instrumentes},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2007,
note = {Ziel der Studie ist es, die Gefühle von Frauen mit Essstörung auf Konfrontation mit dem eigenen Körper zu erfassen, um die Ergebnisse in einer geplanten bildgebenden Nachfolgestudie zu aktivierten Hirnarealen zuordnen zu können.
Zudem soll der Unterschied der Kognitionen und Affekte als Komponente der Körperschemastörung zwischen Frauen mit Essstörungen und gesunden Frauen herausgearbeitet werden. Es interessiert vor allem die Frage, ob Frauen mit Essstörungen stärker und mit anderen Gefühlen auf Bilder ihres Körpers, verändert durch ein Bildbearbeitungsprogramm bis hin zur Abbildung übergewichtiger Zustände, reagieren als gesunde Frauen. Das dafür in der vorliegenden Untersuchung verwendete Morphing-Instrument wurde bisher lediglich zur Erfassung der Wahrnehmungsstörung bei Körperschemastörung benutzt.
Es wurden vier Stichproben untersucht, bestehend aus Probandinnen mit restriktiver Anorexia nervosa (AN), bulimischer AN, Bulimia nervosa (BN) sowie einer gesunden Kontrollgruppe.
Unter den stark negativen Affekten, mit denen essgestörte Frauen sehr viel häufiger reagierten als die gesunde Kontrollgruppe, hatten qualitativ und quantitativ Angst-, Ekel- und Schamaffekte eine besondere Bedeutung. Die Angst kann bei Frauen mit Essstörungen zu einem ständigen Überprüfen der Figur führen, die körperlichen Fehler werden subjektiv größer. Dies wiederum erhöht die negativen Empfindungen, die selbstbezogene Aufmerksamkeit und die Angst und lässt einen Teufelskreis entstehen. Als Ergebnis haben die Personen das Gefühl, sie versagten darin, ihre Figur zu kontrollieren und halten so weiterhin und sogar noch intensiver an ihren Diätbemühungen fest.
Bisher untersuchten Studien das Gefühl des Ekels nicht in Bezug auf den eigenen Körper der Probanden mit Essstörungen. Die vorliegende Studie kann einen direkten Zusammenhang nachweisen. Eine starke Ablehnung (Angst, Ekel) des eigenen Körpers gilt als bedeutsamer Faktor in der Therapie der Essstörungen, weil sie die Gewichtszunahme erschwert und damit das Krankheitsgeschehen unterhält.
Ein weiteres Gefühl, das ausschließlich von Frauen mit Essstörungen genannt wurde, war Scham. Sie gilt als ein destruktiver psychologischer Faktor und Indikator für die Schwere der Essstörungssymptomatik. Aufgrund dieser Vorbefunde und des Ergebnisses der vorliegenden Studie lässt sich zusammenfassend sagen, dass Angst, Ekel und Scham essstörungstypische Reaktionen auf den eigenen Körper darstellen. Vermutlich bleiben vor allem diese Gefühle trotz Gewichtsabnahme eine Quelle von Selbstzweifeln und Stimmungstiefs, die wiederum die negative Körperwahrnehmung verstärken und damit prognostische Bedeutung für den Therapieverlauf bekommen. Somit sollte eine Verbesserung der Bewertung des eigenen Körpers ein wichtiger Therapieinhalt in der Behandlung der Essstörung sein.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2927}
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