Karlowski, Ursula: Sekundäre Sukzession im afromontanen Nebelwald : Dynamik, Mechanismen und Schutz der Biodiversität in zwei Habitaten des Berggorillas (Mgahinga Gorilla- und Bwindi Impenetrable- Nationalpark) und im Echuya Forest, Uganda. - Bonn, 2007. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-09872
@phdthesis{handle:20.500.11811/3068,
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title = {Sekundäre Sukzession im afromontanen Nebelwald : Dynamik, Mechanismen und Schutz der Biodiversität in zwei Habitaten des Berggorillas (Mgahinga Gorilla- und Bwindi Impenetrable- Nationalpark) und im Echuya Forest, Uganda},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2007,
note = {Die vorliegende Untersuchung fand im Südwesten Ugandas statt, und zwar in zwei 1992 als Nationalpark ausgewiesenen Lebensräumen des Berggorillas und in einem benachbarten Wald. Das Spektrum der natürlichen Vegetation der drei Untersuchungsgebiete umfaßt verschiedene Gebirgssümpfe, Parinari-Regenwald, afromontanen Nebelwald, Bambuswald, Hagenia-Hypericum-Wald, Baumheiden- und Paramostufe mit afroalpiner Vegetation.
Die Arbeit stellt den Verlauf und die Mechanismen der Vegetationsentwicklung auf ehemaligen Agrarflächen innerhalb der Nebelwaldzone im Südwesten Ugandas dar. Hierbei wurde die direkte mit der indirekten Methode der Sukzessionsforschung kombiniert. Die Bedeutung potentieller Vektoren des Diasporen-Eintrags in die Sukzessionsflächen, wie zum Beispiel Büffel und Vögel, wurde mit Hilfe von Kot-Analysen eingeschätzt. Um das Potential der Bodensamenbank für die Regeneration der Vegetation beurteilen zu können, wurden Bodenproben aus den Sukzessionsflächen im Auflaufverfahren auf ihren Gehalt an lebensfähigen Diasporen untersucht.
Die qualitativen und quantitativen Änderungen des Artenspektrums im Sukzessionsverlauf werden mit Hilfe der pflanzensoziologischen Methode anhand von Tabellenvergleichen analysiert und führen zur Definition von 17 Pflanzengesellschaften in drei Formationen. Ackerwildkrautfluren und afromontanes Grasland (Formation I) sowie die Formation der Sekundärgebüsche mit Adlerfarn (Formation II) können in jeweils zwei Gesellschaftsgruppen eingeteilt werden, die durch Charakterarten gekennzeichnet sind.
Während die frühen Sukzessionstadien den Einfluß des vorangegangenen landwirtschaftlichen Nutzungstyps (Getreideanbau oder Hackfruchtkulturen) deutlich widerspiegeln, bestimmen im weiteren Verlauf der sekundären Sukzession Standortfaktoren (Höhenlage und Entfernung zum Primärwald) die Gesellschaften.
Innerhalb der frühen Sukzession (Formation I) wird die Dynamik der Parameter Artenzahl, Vegetationsstruktur, Gesamtartmächtigkeit, Lebensformen, Ausbreitungssyndrom, chorologische Gruppen und Habitattypen-Indikatoren analysiert. Neben der Zunahme der Artenzahl, der Vegetationshöhe und der Gesamtartmächtigkeit wird hier besonders die Diversifizierung des Lebensformenspektrums und der Wechsel von einer epizoochoren in eine endozoochore Phase im Sukzessionsverlauf deutlich. Der zu Sukzessionsbeginn neophytische Charakter der Vegetation geht nach 17 Monaten stark zurück und weicht einem von afromontanen Florenelementen geprägten Grasland. Die Analyse der Habitattypen-Indikatoren verdeutlicht den allmählich zurückgehenden ruderalen Charakter und die zunehmende Bedeutung der waldrandtypischen Arten.
Die der Sukzession in der Untersuchungsregion zugrundeliegenden Mechanismen (Diasporenvorrat im Boden, die Rolle der Avifauna und von herbivoren Großsäugern als Ausbreitungsvektoren von Diasporen sowie der Beweidungseinfluß) werden analysiert und verdeutlichen die zeitlich begrenzte Bedeutung des Diasporenvorrats im Boden im Sukzessionsverlauf und verweisen auf den hohen Einfluß der Zoochorie. Die Methode des 'Impfens' degradierter Standorte mit Bodenmaterial aus Waldbereichen wird vorgeschlagen.
Mit einem Schwerpunkt auf Renaturierungs-Strategien degradierter Standorte im Bereich des afromontanen Nebelwaldes werden für die drei Untersuchungsgebiete konkrete Management-Empfehlungen gegeben. Die Einrichtung sogenannter 'multiple use' Zonen innerhalb der gefährdeten afromontanen Ökosysteme, die gleichzeitig Lebensräume der vom Aussterben bedrohten Berggorillas (Gorilla gorilla beringei) darstellen, wird als unverträglich mit den Schutzzielen eingeschätzt.},

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