Schmitt-Scheersoi, Annette: „Spielregeln der Natur” (Prinzipien der Ökologie) : Entwicklung eines fachdidaktischen Konzepts für eine moderne Ökologieausstellung unter besonderer Berücksichtigung Neuer Medien. - Bonn, 2003. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-02671
@phdthesis{handle:20.500.11811/1934,
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note = {Neben den klassischen Aufgaben des Museums – Sammeln, Erforschen, Bewahren, Ausstellen – tritt die Bildungsfunktion immer mehr in den Vordergrund. Um dem Bildungsauftrag gerecht werden zu können, kommt der didaktisch-methodischen Ausgestaltung einer Ausstellung eine zentrale Bedeutung zu.
Frühere Ansätze orientierten sich im Wesentlichen an den fachwissenschaftlichen Grundlagen und deren Vermittlung; die in der vorliegenden Arbeit entwickelte und diskutierte Konzeption hingegen bezieht wesentlich die Voraussetzungen der Besucher (Lerner) ein.
Das Interesse am Besucher entspricht gleichzeitig dem Prinzip der Besucherorientierung, welches als wichtiges Ziel der Museumsarbeit inzwischen allgemein akzeptiert ist. Die Besucherforschung (Besucherstrukturanalyse und Evaluationsstudien) leistet in diesem Zusammenhang einen wichtigen Beitrag: Mit jeder Ausstellung wird die Absicht verfolgt, bestimmte Inhalte an die Öffentlichkeit zu transportieren. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, ist zu prüfen, ob und in welchem Ausmaß der beabsichtigte Wissenstransfer gelingt und inwieweit Themen und Inhalte sowie die Art der Exponate die Vermittlung beeinflussen. Die Besucherforschung liefert Informationen über das faktische und potentielle Publikum sowie über die Wirkung einer Ausstellung. Diese Informationen sind die Voraussetzung dafür, dass das Besucherinteresse in adäquater Weise berücksichtigt werden und somit ein besuchergerechtes Ansprechen garantiert werden kann.
Als Entscheidungsgrundlage für die vorliegende Ausstellungskonzeption wurden neben der Auswertung der einschlägigen Literatur und den Erkenntnissen, die bei zahlreichen Ausstellungsbesuchen gewonnen werden konnten, die Ergebnisse eigens durchgeführter empirischer Untersuchungen genutzt:
Es wurden Vorab-Evaluationen durchgeführt, um einerseits Informationen über das Besucherpublikum zu erlangen und andererseits auch zu erfahren, wie die Besucher dem geplanten Ausstellungsthema und ausgewählten Medien gegenüber eingestellt sind bzw. welches Vorwissen sie bezüglich der Ausstellungsinhalte besitzen.
Während des eigentlichen Planungsprozesses kamen formative Evaluationsstudien zum Einsatz: Für die Untersuchungen wurde eine naturkundliche Test-Ausstellung unter Berücksichtigung aktueller didaktischer Prinzipien konzipiert und im Museum Koenig (Naturkundemuseum) in Bonn aufgebaut, um die Wirkung der Ausstellungselemente auf die Besucher zu testen und herauszufinden, ob das Interesse der Besucher – auch an eher „trockenen“ Themen – durch die Art der Präsentation geweckt werden kann. Hierbei stand die Frage im Vordergrund, durch welche Komponenten einer Ausstellung die Bereitschaft der Besucher gefördert werden kann, sich mit dem Ausstellungsthema zu beschäftigen bzw. welche Medien sich fördernd bzw. hemmend auf die Interessenentwicklung der Besucher auswirken.
Besondere Berücksichtigung erfuhren in diesem Zusammenhang auch die sogenannten Neuen Medien (computergestützte Systeme) – es wurde untersucht, ob, und wenn ja, unter welchen Bedingungen ihr Einsatz für die Informationsvermittlung in Ausstellungen hilfreich und sinnvoll ist.
Bei den Untersuchungen wurde deutlich, dass sich interaktive Medien, die die Kommunikation zwischen den Besuchern fördern und die Besucher zum Handeln animieren, besonders positiv auf die Interessenentwicklung auswirken. Diese Prinzipien finden sich auch in der konstruktivistischen Lerntheorie wieder, bei der das Lernen als aktiver Prozess der Wissensvermittlung verstanden wird und kooperatives Lernen eine wesentliche Rolle spielt.
Es zeigte sich auch, dass den unterschiedlichen Wissensstadien und Präferenzen der heterogenen Besucherschar durch verschiedene Themenzugänge (Medienvielfalt und bewusste Mediengestaltung, mehrere Informationsebenen usw.) Rechnung getragen werden kann. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Besucher die Bedeutung der Ausstellungsinhalte wahrnehmen oder selbst erfahren und verarbeiten können. Dies kann z.B. durch lebensnahe Situationen (Alltagskontexte) ermöglicht werden, in denen das aufgebaute (konstruierte) Wissen zur Anwendung kommt.
Für das konkrete Ausstellungskonzept wurden ökologische Fachinhalte analysiert, um diese mit den Besucherperspektiven (Voraussetzungen des Ausstellungspublikums) abzugleichen. Auf diese Weise konnten unter Berücksichtigung evaluierter didaktischer Grundlegungen fundierte Entscheidungen bezüglich der Themen-, Medien- und Methodenwahl für die entsprechende Ausstellungsplanung getroffen werden.},

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