Giertz, Simone: Analyse der hydrologischen Prozesse in den sub-humiden Tropen Westafrikas unter besonderer Berücksichtigung der Landnutzung am Beispiel des Aguima-Einzugsgebietes in Benin. - Bonn, 2004. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-04068
@phdthesis{handle:20.500.11811/2072,
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author = {{Simone Giertz}},
title = {Analyse der hydrologischen Prozesse in den sub-humiden Tropen Westafrikas unter besonderer Berücksichtigung der Landnutzung am Beispiel des Aguima-Einzugsgebietes in Benin},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2004,
note = {Das Ziel der vorliegenden Arbeit stellt die Analyse der hydrologischen Prozesse in einem kleinen Einzugsgebiet der sub-humiden Savannenzone Benins dar. Die Arbeit ist in das IMPETUS-Projekt integriert, das den Einfluss globaler Umweltveränderungen auf den Wasserkreislauf Westafrikas am Beispiel der Einzugsgebiete des Drâa in Marokko und des Ouémé in Benin untersucht. Zur Analyse der lokalen hydrologischen Prozesse wurde in der Untersuchungsregion in Benin ein repräsentatives Einzugsgebiet, das Aguima-Einzugsgebiet (ca. 30 km2), ausgewählt, in dem die lokalen Untersuchungen des Projektes durchgeführt werden. Im Aguima-Gebiet wurden im Rahmen dieser Arbeit mehrere Messstationen eingerichtet, an denen die Bodenwasserdynamik, das Klima sowie die Durchflüsse an den periodisch durchflossenen Gerinnen zeitlich hoch aufgelöst erfasst werden. Zusätzlich wurden zahlreiche bodenphysikalische Messungen durchgeführt und die Infiltrationseigenschaften der Böden untersucht. Um den Einfluss der Landnutzung auf die Abflussbildungsprozesse zu bestimmen, wurden zwei eileinzugsgebiete des Aguimas mit unterschiedlicher Landnutzung (oberer Aguima: vorwiegend natürliche Vegetation, oberer Niaou: vorwiegend landwirtschaftlich genutzt) intensiver untersucht.
Die Ergebnisse der Messungen zeigen, dass im Einzugsgebiet laterale Abflussprozesse dominieren. Dies wird v.a. durch geringere Durchlässigkeiten des Unterbodens der terrestrischen Böden (Lixisol/Acrisol und Plinthosol) hervorgerufen. Im Oberboden ist die Permeabilität stark von der Landnutzung abhängig. Auf Feldflächen wurden deutlich geringere Ksat-Werte bei in-situ-Messungen festgestellt, als auf Flächen mit natürlicher Vegetation. Oberflächenabfluss spielt somit nur im Bereich landwirtschaftlicher Nutzflächen eine Rolle. Der Oberflächenabfluss reinfiltriert jedoch meist am Rand der Inland-Valleys, da hier stark sandige Gleysols mit hohen Durchlässigkeiten vorherrschen.
Zusätzlich zu den Feldmessungen wurde in der Arbeit auch die Anwendbarkeit verschiedener hydrologischer Modelle für die Prozessanalyse und zur Quantifizierung des Wasserkreislaufes getestet. Die Modelle sind für die im IMPETUS-Projekt geplanten Simulationen von Zukunftsszenarien möglicher Umweltveränderungen im Untersuchungsgebiet von Bedeutung. Da bisher nur wenige Studien über hydrologische Modellierung in den Tropen veröffentlicht wurden, wurden drei verschiedene Modellkonzepte auf ihre Anwendbarkeit in der Region untersucht. Das Modell TOPLATS (Famiglietti et al. 1992), welches lokale und vertikale Prozesse durch eine Kombination lokaler SVATs mit dem TOPMODEL-Ansatz simuliert, konnte im Untersuchungsgebiet nicht zufrieden stellend angewendet werden.
Es zeigte sich bei der Abflusssimulation eine starke Überschätzung des Sättigungsoberflächenabflusses, was durch den TOPMODEL-Ansatz hervorgerufen wird. Des Weiteren wurde das physikalisch-basierte Standortmodell SIMULAT (Diekkrüger 1996) in einer modifizierten Hang-Version (SIMLUAT-H) angewendet. Mit diesem Modell konnten zufrieden stellende bis gute Ergebnisse bei der Simulation des Abflusses, der Bodenwasserdynamik und der Abflussanteile erzielt werden. Zusätzlich wurde das konzeptionelle Modell UHP getestet, das bereits bei regionalen Simulationen im oberen Ouémé-Gebiet von Bormann & Diekkrüger (2003b) und (2004) erfolgreich angewendet wurde. Die lokalen Simulationen im Aguima-Gebiet mit UHP waren zufrieden stellend.
Die Untersuchungen zeigen, dass durch angepasste Modellkonzepte eine erfolgreiche Simulation des Wasserkreislaufes im tropischen Westafrika auf verschiedenen Raum- und Zeitskalen möglich ist. Die Modellkonzepte SIMULAT-H und UHP können abhängig von der Fragestellung und der Skala für zukünftige Szenarienberechungen des IMPETUS-Projektes eingesetzt werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2072}
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