Schröder, Kathrin: Atopische Diathese bei Patienten mit Psoriasis : Klinische Befunde und atopierelevante Labordaten. - Bonn, 2012. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-27754
@phdthesis{handle:20.500.11811/5145,
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author = {{Kathrin Schröder}},
title = {Atopische Diathese bei Patienten mit Psoriasis : Klinische Befunde und atopierelevante Labordaten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2012,
month = jul,

note = {Psoriasis und atopische Dermatitis repräsentieren die häufigsten chronisch-rezidivierenden inflammatorischen Hauterkrankungen. Vor dem Hintergrund konträrer Aussagen bezüglich der Häufigkeit atopischer Erkrankungen von Psoriatikern beziehungsweise über die Überlappung morphologischer Kriterien beider Erkrankungen wurde diese systematische Untersuchung durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine Befragung von 101 stationären und ambulanten Psoriasis-Patienten im Alter von 18 bis 88 Jahren der Klinik und Poliklinik für Dermatologie der Universität Bonn bezüglich ihrer atopischen Diathese: Erfasst wurden eigen- und familienanamnestische psoriatische und atopische Parameter, unter anderem in Form des Erlanger Atopiescores. Ebenso wurde der PASI-Score zur Erfassung der Schwere der Psoriasis erhoben. Zusätzlich wurden unter anderem die Laborparameter eosinophiles kationisches Protein (ECP) und Immunglobulin E (IgE) bestimmt.
In unserem Untersuchungskollektiv lagen 45 % der gemessenen ECP-Werte über dem angegebenen Normalwert, obgleich das ECP als Marker der eosinophilen Granulozyten bekannt ist und vor allem bei atopischen Erkrankungen erhöht ist.
Die Häufigkeit einer Psoriasis Arthritis wurde bei 35,6 % der Patienten gefunden. Bei den Patienten mit arthropathischen Beschwerden im Vergleich zu den befragten Psoriatikern ohne Arthritis fiel auf, dass der ECP-Wert signifikant höher gemessen wurde. Dies ist bislang nicht beschrieben worden und könnte als Grundlage für weitere Studien dienen. Möglicherweise ist das ECP als Aktivitätsparameter der Psoriasis oder als differentialdiagnostisches Unterscheidungskriterium zwischen der psoriatischen Arthropathie und anderen, beispielsweise degenerativen Gelenkbeschwerden, nutzbar.
Bei 30 % der befragten Patienten war das Gesamt-IgE erhöht. Außerdem fanden wir in unserer Studie eine positive signifikante Korrelation des PASI mit dem im Serum gemessenen Immunglobulin E. Unsere Ergebnisse bestätigen die Arbeit früherer Studien. Zusätzlich fällt in unserem Patientenkollektiv die Tatsache auf, dass bei einer Analyse des Juckreizwertes (ermittelt durch visuelle Analogskala) ein statistisch signifikanter positiver Zusammenhang besteht. Juckreiz stellt eine typische Krankheitsmorphologie der atopischen Dermatitis dar. Zusammengenommen mit dem in anderen Studien nachgewiesenen Rückgang psoriatischer Symptome nach Elimination von Allergenen weist dies stark auf eine Beeinflussung der Psoriasis durch atopische Mechanismen hin.
Eine atopische Diathese gemäß Atopie-Score ergab sich bei 27,6 % unserer Patienten. Dies entspricht der Atopie-Prävalenz der Allgemeinbevölkerung bei jungen Erwachsenen mit 20–30 %. Eine Korrelation des Atopie-Scores mit dem serologischen ECP-Wert im Gesamtkollektiv ist statistisch nicht signifikant. Bei Betrachtung der Patienten mit deutlicher atopischer Diathese (Atopie-Score mindestens 15 Punkte), bei denen der IgE-Wert ebenfalls deutlich erhöht war, zeigt der ECP-Wert jedoch deutlich höhere Werte als in der Gruppe mit niedrigem Atopie-Score. Dieser Zusammenhang ist nicht signifikant, was möglicherweise in der zu geringen Anzahl der Patienten mit deutlicher atopischer Diathese bedingt ist, so dass dieser Zusammenhang sich in einem größeren Kollektiv eindeutiger zeigen könnte.
In dieser Untersuchung hervorzuheben ist die Befragung der neun Patienten mit Psoriasis palmoplantaris pustulosa als eine pustulöse Variante der Psoriasis. Hier zeigen sich im Vergleich zur häufigsten Form, der Psoriasis vulgaris, nochmals statistisch signifikant erhöhte Serum-ECP-Werte. Auch liegt der Atopiescore bei der PPP signifikant höher, wie auch der subjektiv empfundene Juckreiz bei dieser Erkrankung im Vergleich signifikant stärker ausgeprägt ist. Zusätzlich werden eigenanamnestisch von 89 % dieser Patienten Allergien angegeben. Zusammengenommen deuten diese Faktoren stark auf eine atopische Diathese der Psoriasis palmoplantaris pustulosa hin. Bisher liegen nur wenige Studien dieser Subentität mit kleinen Studienkollektiven vor, die jedoch ebenfalls auf atopische Vorgänge hindeuten. Weitere Studien werden notwendig sein, um die Pathophysiologie näher zu beleuchten. Zusätzlich zeigt bei dieser Subentität der ECP-Wert eine statistische Korrelation zur Schwere der Psoriasis in Form des PASI, woraus sich möglicherweise Konsequenzen in Form des Therapiemonitorings ergeben könnten.
Dass bei Psoriasispatienten weniger häufig Allergien und Erkrankungen des atopischen Formenkreises auftreten, kann in der vorliegenden systematischen Untersuchung der Psoriasispatienten nicht nachvollzogen werden. Sowohl die Laborwerte als auch die klinische Erhebung zeigen eine atopische Diathese, die im Bereich der Normalbevölkerung liegt. Insbesondere bei den Patienten mit Psoriasis palmoplantaris pustulosa ergeben sich in unserer Studie starke Hinweise auf zugrundeliegende atopische Mechanismen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5145}
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