Latz, Stefan: Kristalline Kardioplegie nach Bretschneider versus Blutkardioplegie nach Calafiore in der Koronarchirurgie. - Bonn, 2012. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-28199
@phdthesis{handle:20.500.11811/5153,
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author = {{Stefan Latz}},
title = {Kristalline Kardioplegie nach Bretschneider versus Blutkardioplegie nach Calafiore in der Koronarchirurgie},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2012,
month = jul,

note = {In der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Bonn werden die beiden Myokardprotektionsverfahren, die kalte, kristalline Kardioplegie nach Bretschneider und die warme, antegrade, intermittierende Blutkardioplegie nach Calafiore in der Koronarchirurgie genutzt. Bislang ist noch kein direkter Vergleich dieser beiden Myokardprotektionsverfahren publiziert.
Es wurden die Daten von 600 Patienten, die ausschließlich einer Bypassoperation unterzogen wurden, retrospektiv untersucht. Von den 600 Patienten wurden 300 mit Hilfe der Bretschneider- Kardioplegie, die anderen 300 Patienten unter Verwendung der Blutkardioplegie nach Calafiore operiert.
Präoperativ konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich Geschlecht, Alter, BMI, EURO-Score und Dringlichkeit des Eingriffs festgestellt werden. Auch die Verteilung der Begleiterkrankungen war weitgehend ausgeglichen. Lediglich bei den Parametern pAVK und Niereninsuffizienz zeigte die Bretschneider-Gruppe signifikant höhere Fallzahlen.
Die intraoperativen Daten ließen Unterschiede erkennen, die für das jeweilige Vorgehen des myokardprotektiven Verfahrens spezifisch sind. So wurde in der Calafiore-Gruppe signifikant häufiger kardioplegisch reperfundiert. In der Bretschneider-Gruppe wurde dagegen ein signifikant größeres Volumen und dadurch signifikant länger perfundiert. Die Aortenabklemmzeit war in der Bretschneider-Gruppe signifikant länger.
Der postoperative laborchemische Vergleich ergab initial eine signifikant höhere Freisetzung kardialer Enzyme in der Bretschneider-Gruppe. Diese waren im Verlauf rückläufig und ab dem zweiten beziehungsweise dritten postoperativen Tag auf dem Niveau der Calafiore-Gruppe. Im klinischen Verlauf waren keine signifikanten Unterschiede nachweisbar. Allerdings zeigten sich in der Bretschneider-Gruppe nicht signifikant höhere Werte für das psychotische Durchgangssyndrom und die Letalität.
Die Subgruppenanalyse bei Patienten mit einer reduzierten Ejektionsfraktion (< 50 %) zeigte bis zum ersten postoperativen Tag eine signifikant geringere Freisetzung kardialer Enzyme in der Calafiore-Gruppe. Ab dem zweiten postoperativen Tag waren diese Signifikanzen nicht mehr nachweisbar. Im klinischen Verlauf zeigte sich im Bretschneider-Kollektiv ein signifkant höherer Wert für die IABP-Implantation.
Die Gegenüberstellung der beiden Myokardprotektionsverfahren bei postoperativ verstorbenen Patienten hat keinen Hinweis dafür gegeben, dass die Wahl des Myokardprotektionsverfahrens ursächlich und spezifisch mit kardialen Todesursachen oder Komplikationen einhergeht. Die Todesursachen und schwerwiegende Komplikationen waren in beiden Gruppen breit gefächert.
Die kalte, kristalline Kardioplegie nach Bretschneider und die intermittierende, antegrade, warme Blutkardioplegie nach Calafiore sind beides effektive und für den Patienten sichere Myokardprotektionsverfahren.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5153}
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