Baumgartner, Tobias Res: Wirkung von Oxytocin auf emotionale und kognitive Empathie. - Bonn, 2012. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-28308
@phdthesis{handle:20.500.11811/5155,
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author = {{Tobias Res Baumgartner}},
title = {Wirkung von Oxytocin auf emotionale und kognitive Empathie},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2012,
month = jul,

note = {Oxytocin, ein Neuropeptid aus dem Hypophysenhinterlappen, welches lange nur für seine periphere Wirkung auf den weiblichen Reproduktionstrakt bekannt war, zeigte in aktuellen Tier- und Humanstudien Einfluss auf soziales Verhalten. Bis heute gibt es jedoch keinen eindeutigen Beleg dafür, dass Oxytocin Empathie fördert.
Ziel der hier vorliegenden Studie war es, die Wirkung von Oxytocin auf Empathie zu beurteilen. Um einem modernen Konzept von Empathie in unserem Experiment gerecht zu werden, benutzten wir den „Multifaceted Empathy Test” (MET-CORE). Dieser auf Fotos basierende Empathietest beurteilt unabhängig voneinander sowohl die kognitive Empathie (die Fähigkeit, sich in die Situation eines anderen zu versetzen und seine Gefühle zu verstehen) als auch die emotionale Empathie (die Fähigkeit, Mitgefühl zu empfinden). Zudem wurde untersucht, ob eine wiederholte Applikation von Oxytocin Auswirkungen auf die Ergebnisse hat.
Die Studie wurde als randomisierte, durch Placebo kontrollierte Doppelblindstudie mit 48 männlichen Probanden durchgeführt. Aufgrund der uterotonen Wirkung von Oxytocin verzichteten wir auf die Teilnahme weiblicher Probanden. Im Rahmen der Datenerhebung nahmen die Probanden an insgesamt zwei Experimenten teil; dem in dieser Dissertation beschriebenen und einem weiteren Experiment, welches die Wirkung von Oxytocin auf eine soziale Lernaufgabe untersuchen sollte. Die Reihenfolge der Experimente wurde randomisiert. Alle Probanden erhielten 45 Minuten vor Durchführung des MET-COREs intranasal Oxytocin (24 IU) oder das Placebo. Der Teil der Probanden, der den MET-CORE als zweites Experiment durchführte, erhielt somit ein zweites Mal Oxytocin (in einem Abstand von ca. 2h).
Zur statistischen Datenerhebung benutzten wir separate zweifaktorielle ANOVAs mit Reihenfolge der Experimente und Wirkstoff als unabhängige Variable und die verschiedenen Empathieparameter des MET-COREs als abhängige Variable.
Wir konnten erstmals einen signifikant positiven Effekt von Oxytocin auf emotionale Empathie (unabhängig von der Valenz der Stimuli) nachweisen. Ein signifikanter Effekt von Oxytocin auf kognitive Empathie war nicht nachweisbar. Zudem zeigte sich ein signifikant abgeschwächter Effekt von Oxytocin auf direkte emotionale Empathie nach wiederholter Applikation. Dies könnte ein Hinweis auf die Desensibilisierung des Oxytocinrezeptors sein.
Zusammenfassend zeigte unsere Studie, dass Oxytocinagonisten emotionale Empathie in männlichen Probanden positiv beeinflussen. Klinische Studien müssten nun evaluieren, ob dieser Effekt therapeutisch genutzt werden kann, um psychische Erkrankungen wie Schizophrenie, Psychopathie oder narzisstische Persönlichkeitsstörungen zu behandeln.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5155}
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