Heck, Axel: Untersuchungen zur Steuerung und Kontrolle der Vermikompostierung von organischen Abfällen. - Bonn, 2016. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-43109
@phdthesis{handle:20.500.11811/6602,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-43109,
author = {{Axel Heck}},
title = {Untersuchungen zur Steuerung und Kontrolle der Vermikompostierung von organischen Abfällen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2016,
month = mar,

note = {Die Abwasserbehandlung muss die Aufgaben der Abwasseraufbereitung und der hygienisierenden Behandlung der Feststoffe erfüllen. Besonders in Wassermangelgebieten und dünn besiedelten Regionen bietet sich darüber hinaus die Möglichkeit an, im Abwasserstrom enthaltene Nährstoffe zurückzugewinnen. Ein Großteil dieser Arbeit wurde im Rahme des Komplett-Projektes erstellt, in dem ein neuartiges dezentrales Recyclingsystem zur Schließung von Wasser- und Stoffkreisläufen entwickelt wurde. Gegenstand der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung einer Anlage (im Technikumsmaßstab für ca. 200 Personen) zur direkten Behandlung der Feststoffe aus der Abwasserreinigung und anderer organischer Abfälle. Ziel war ein weitgehend automatisierter Betrieb, der eine direkte Verwendung des behandelten Substrates als nährstoffreiches und hygienisch unbedenkliches Düngemittel ermöglichen sollte. Aufgrund der Beschaffenheit der erwarteten Reststoffe sowie der Vorgabe, möglichst hohe Anteile der Nährstoffe zu erhalten, wurde als Behandlungsform die Vermikompostierung (mit der Wurmart Dendrobaena veneta) gewählt.
Es zeigte sich, dass die Feststoffe aus der Abwasserreinigung des Komplett-Projektes ohne weitere Vorbehandlung und ohne die Verwendung von Co-Substraten direkt zur Vermikompostierung verwendet werden konnten. Organische Siedlungs- und Küchenabfälle waren jedoch ohne weiteren Voraufschluss (z.B. in Form einer Heißrotte) nicht geeignet, da die eingesetzten Würmer nicht in der Lage waren, die frischen Bioabfälle aufzunehmen. Der Wassergehalt der Substratmischung wurde als entscheidender Parameter für die Vermikompostierung der untersuchten Feststoffe (Fäkalien und häuslicher Bioabfall) identifiziert. Dieser kann im System deutlichen Schwankungen unterliegen, was bei hohem Wassergehalt zu Anoxie, bei zu geringem Wassergehalt zum Austrocknen und Absterben der Tiere führt.
Weiterhin wurde die Möglichkeit geprüft, die Vermikompostierung zu überwachen und zu steuern. Zu diesem Zweck wurde untersucht, ob die Geräusche, die von den Würmern beim Durchwandern des Substrates erzeugt wurden, als Kontrollparameter genutzt werden können. Nach Isolation eines „Wurmgeräusches“ unter idealisierten Bedingungen und Festlegen einer Zielfrequenz zur Überwachung konnten die Geräuschmuster einer Vermikompostierung mit Fäkalien mit geeignetem Wassergehalt klar von denen einer entsprechenden Durchführung unter trockeneren Bedingungen unterschieden werden. Die akustischen Eigenschaften verschiedener Substrate sind voneinander unterschiedlich. Daher müsste das System für abweichende Materialmischungen neu kalibriert werden. Die Technisierung der Vermikompostierung war in weiten Teilen möglich, eine umfassende Automatisierung konnte nicht erreicht werden.
Diese Untersuchungen zeigen, dass die Vermikompostierung eine sinnvolle Form der Behandlung von Feststoffen aus der Abwasserreinigung zur Schließung von Stoffkreisläufen ist, wobei ein extensiver Betrieb empfohlen wird. Es konnte eine zweckmäßige Technisierung erreicht werden. Die Kontrolle der Vermikompostierung über die akustischen Signale der Vermikompostierung erscheint möglich, für die Implementierung einer Steuerung ist jedoch weiterer Forschungsbedarf gegeben.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/6602}
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