Vom „modernen Krieg“ und „wissenschaftlichen Waffen“ : Katholiken und die Perzeption eines imaginären Atomkrieges in transatlantischer Perspektive 1945-1965

Die Drohkulisse eines atomaren Konflikts, die der Rüstungswettlauf des Kalten Krieges in der Wahrnehmung vieler Zeitgenossen implizierte, beeinflusste fraglos auch das Denken und Sprechen von Katholiken weltweit. Bis heute dominiert weithin die Vorstellung, als christliche Gemeinschaft hätten sie vo...

Verfasser: Gerster, Daniel
Dokumenttypen:Teil eines Buches
Medientypen:Text
Erscheinungsdatum:2014
Publikation in MIAMI:30.01.2018
Datum der letzten Änderung:30.01.2018
Angaben zur Ausgabe:[Electronic ed.]
Quelle:Bernhard, Patrick; Nehring, Holger (Hrsg.): Den Kalten Krieg denken. Beiträge zur sozialen Ideengeschichte seit 1945. (Frieden und Krieg. Beiträge zur Historischen Friedensforschung, Band 19) Essen : Klartext Verlag, 2014, ISBN 978-3-8375-0739-3, S. 235-255
Schlagwörter:Exzellenzcluster Religion und Politik; Katholiken; Kalter Krieg; Religion; Zeitgeschichte Cluster of Excellence Religion and Politics; Catholics; Cold War; Religion; Contemporary History
Fachgebiet (DDC):230: Christentum, Christliche Theologie
900: Geschichte
Lizenz:InC 1.0
Sprache:Deutsch
Anmerkungen:Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Klartext Verlages.
Format:PDF-Dokument
URN:urn:nbn:de:hbz:6-09179426333
Permalink:https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6-09179426333
Onlinezugriff:gerster_2014_moderner-krieg.pdf

Die Drohkulisse eines atomaren Konflikts, die der Rüstungswettlauf des Kalten Krieges in der Wahrnehmung vieler Zeitgenossen implizierte, beeinflusste fraglos auch das Denken und Sprechen von Katholiken weltweit. Bis heute dominiert weithin die Vorstellung, als christliche Gemeinschaft hätten sie vorrangig auf eine emotionale, biblische Bildsprache zurückgegriffen, um die nukleare Bedrohung zu beschreiben. Offizielle Verlautbarungen und Erklärungen katholischer Repräsentanten aus dieser Zeit zeigen jedoch auf den ersten Blick ein ganz anderes Bild als das einer bevorstehenden Apokalypse. Im vorliegenden Artikel wird exemplarisch erörtert, wie westdeutsche und US-amerikanische Katholiken auf die immense Herausforderung des Kalten Krieges reagierten und welche Annahmen und Bilder sie mit dem Konflikt verknüpften, der die Welt für viele Zeitgenossen an den Abgrund brachte. Es gilt zu untersuchen, ob die geschilderte nüchterne, rechtlich-philosophische Darstellung des Atomkrieges damals tatsächlich unter den Katholiken weitverbreitet war. Ziel ist es, das Reden über den Kalten Krieg unter Katholiken differenziert zu betrachten und unterschiedliche Positionen und Strömungen herauszuarbeiten. Dabei ist von besonderem Interesse, in welchem Maße die katholischen Vorstellungen mit den Äußerungen anderer gesellschaftlicher Akteure verknüpft waren und welche Rückschlüsse sich daraus für die Stellung der Katholiken in der Gesellschaft ziehen lassen.