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Kulturfaire Berufseignungsdiagnostik bei Gehörlosen und daraus abgeleitete Untersuchungen zu den Unterschieden der Rechenfertigkeiten bei Gehörlosen und Hörenden = Culture Fair Diagnostics of the Vocational Aptitude of the Deaf and Deduced Research Concerning the differences in Mathematical Skills between Deaf and Hearing People



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Florian Kramer

ImpressumAachen : Publikationsserver der RWTH Aachen University 2007

Umfang279 S. : Ill.


Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2007

Zsfassung in dt. und engl. Sprache


Genehmigende Fakultät
Fak07

Hauptberichter/Gutachter


Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2007-06-25

Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-opus-19298
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/62286/files/Kramer_Florian.pdf

Einrichtungen

  1. Lehr- und Forschungsgebiet Psychologie mit dem Schwerpunkt Berufliche Rehabilitation (721520)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Berufseignungsdiagnostik (Genormte SW) ; Test (Genormte SW) ; Psychologie (frei) ; Gebärdensprache (frei) ; Gehörlosigkeit (frei) ; Rechenfertigkeiten (frei) ; Testverfahren (frei) ; Testfairness (frei) ; Culture Fair Diagnostics (frei) ; Vocational Aptitude of the Deaf (frei) ; Mathematical Skills (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 150

Kurzfassung
Die vorliegende Arbeit thematisiert die Konstruktion und den Einsatz psychodiagnostischer Testverfahren zur Berufseignung an Gehörlosen. Aus den gewonnenen Daten werden mittlere Leistungsvergleiche zwischen Gehörlosen und Hörenden bezüglich ihrer mathematischen Kompetenzen vorgenommen. Darüber hinaus werden die Daten genutzt, Hypothesen über mögliche Ursachen für die gefundenen Leistungsunterschiede aufzustellen und zu überprüfen. Dass sich der berufsdiagnostische Prozess bei Gehörlosen in Teilen von dem Hörender unterscheidet, ist in der besonderen Situation Gehörloser, ihren sprachlichen und kulturellen Besonderheiten begründet. Um dies zu verdeutlichen, wird der Ansatz des „Aachener Testverfahrens zur Berufseignung von Gehörlosen (ATBG)“ skizziert, der sich aus Überlegungen zur kulturfairen Diagnostik – berufseignungsdiagnostische Testverfahren in Gebärdensprache – ableitet. Schließlich werden der Aufbau der Testbatterie und alle 23 Einzeltestverfahren kurz dargestellt. Grundlage der Analysen der vorliegenden Arbeit sind die Daten, die mit dem ATBG an Hörgeschädigten bei Berufsbildungswerken, Integrationsfachdiensten und anderen Institutionen, die in der Ausbildung bzw. Weiterbildung Hörgeschädigter tätig sind, sowie aus Untersuchungen des ATBG-Teams an Schulen und Berufsschulen für Hörgeschädigte erhoben wurden (N=907). Um die Daten aus Testungen mit dem ATBG für Analysen der Rechenfertigkeiten Gehörloser benutzen zu können, wird der Nachweis erbracht, dass die Testbatterie die zu messenden Merkmale auch valide erfasst. Insgesamt weisen die geschilderten Untersuchungen zur Validität darauf hin, dass die Übersetzung bzw. Adaptation bestehender Verfahren sowie die Neukonstruktion von Einzeltestverfahren des ATBG für den berufsdiagnostischen Einsatz des ATBG an hörgeschädigte Probanden gelungen sind. Die Vielzahl der Untersuchungen bzw. die Verschiedenheit der Untersuchungsansätze – Korrelationsstudien, Faktorenanalysen und nichtmetrische Multidimensionaler Skalierungsverfahren – bestärken diesen Befund. Nachdem erstens der ATBG-Ansatz im Kontext von Berufseignungsdiagnostik und Gebärdensprache dargestellt worden ist und zweitens erläutert wurde, dass dieser Ansatz geeignet ist, um bei Hörgeschädigten Leistungs- und Verhaltensmerkmale sowie Einstellungen objektiv, reliabel und valide zu erfassen, werden drittens Vergleiche zwischen den mittleren Leistungen Gehörloser und Hörender vorgenommen. Derartige Vergleiche sind möglich, da viele ATBG-Testverfahren Modifikationen bestehender Testverfahren darstellen, die für Hörende entwickelt und an ihnen normiert wurden. Der Vergleich der mathematischen Fertigkeiten wurde mit folgenden Fragestellungen verknüpft: (1) Gibt es zwischen Hörenden und Gehörlosen systematische Leistungsunterschiede bezüglich ihrer Rechenfertigkeiten? (2) Können mögliche Ursachen für gefundene Leistungsunterschiede mit Hilfe einer Kombination aus Resultaten andere Studien und der Analyse der ATBG-Daten identifiziert werden? Um den Zusammenhang zwischen Rechenfertigkeit und Fähigkeitsniveau zu untersuchen, werden Ergebnisse aus internationalen Studien an Hörenden und Gehörlosen den Daten der deutschen ATBG-Normstichprobe in den Fähigkeitstestverfahren gegenübergestellt. Die Entwicklung mathematischer Kompetenzen wird mit Hilfe verschiedener Testverfahren aus der ATBG-Testbatterie und der Analyse des Einflusses Gehörlosen spezifischer Variablen (Grad der Hörschädigung, Hörstatus der Eltern) beleuchtet. Schließlich wird der Einfluss ausgewählter Faktoren der besonderen Sozialisationsbedingungen Gehörloser mit der Analyse der Ergebnisse aus der ATBG-Normstichprobe unter Einbeziehung linguistischer und hörgeschädigten-pädagogischer Perspektiven evaluiert. Fazit: Auch wenn die vorliegende Studie im Vergleich zu Hörenden deutlich niedrigere Rechenfertigkeiten deutscher Gehörloser identifiziert, weist sie Wege auf, diesen Leistungsunterschied zukünftig reduzieren zu können. Niedrige Rechenfertigkeiten sind weder durch Gehörlosigkeit per se´ noch durch das intellektuelle Fähigkeitsniveau Gehörloser determiniert. Die Analysen weisen darauf hin, dass mit Hilfe bilingualer Erziehungs- und Beschulungsansätze, der Förderung der Schriftsprachkompetenz Gehörloser, der Schaffung von Umgebungen, die gehörlosen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu mehr Erfahrung und damit einem Mehr an informellem Wissen erlauben, sowie einem mathematik-didaktischen Ansatz, der den spezifischen Problemen und Fähigkeiten Gehörloser bei der Entwicklung von mathematischen Kompetenzen Rechnung trägt, die Rechenfertigkeiten Gehörloser verbessert werden können.

The present paper is concerned with the development and the application of psycho-diagnostic test procedures for the vocational aptitude of the Deaf. The gained data serve as basis for a comparison of the average mathematical competences of deaf and hearing people. Additionally, the data are used to form and test hypotheses about possible reasons for the differences in achievement which have been found. The fact that the procedure of the vocational diagnostics differs in parts between hearing and deaf people can be explained due to the particular situation of the Deaf and their linguistic and cultural uniqueness. In order to clarify this, the “Aachen Test Battery of Vocational Aptitude of the Deaf (ATBG)” which is based on the idea of culture fair diagnostics – meaning a diagnostics of the vocational aptitude based on sign language – is briefly described. Finally the composition of the test battery and the 23 individual test procedures will be presented briefly. The data which have been collected from hearing impaired people through the ATBG at Vocational Training Centres, Integration Centres, and other institutions concerned with vocational training and advanced vocational training of hearing impaired people, as well as data gained through investigations by the ATBG-team members at schools and vocational schools for hearing impaired students (N=907), serve as basis for the analysis of the present paper. In order to be able to use the data collected through the ATBG tests for the analysis of the mathematical competences of the Deaf, it has to be proved that the test battery validly captures the characteristics that have to be measured. The analyses concerning the validity of the tests show that the translation and the adaptation of already existing procedures respectively, as well as the redesign of single test procedures of the ATBG for the diagnostic application of the ATBG at hearing impaired subjects have been successful. The multitude of the analyses and the variety of approaches of the analysis respectively – correlation studies, factor analysis, and non-metrical multi-dimensional scaling procedures – confirm these findings. After I firstly presented the ATBG approach in context with the diagnostics of the vocational aptitude and sign language and secondly showed that this approach is appropriate to capture performance features and behaviour features of hearing impaired people objectively, reliably, and validly, I will thirdly compare average competences of deaf and hearing people. Such comparisons are possible as many ATBG-test procedures are merely modifications of existing test procedures which have been developed and standardized for hearing people. The comparison of the mathematical skills were combined with the following research questions: (1) Do hearing and deaf people show systematic differences in performance concerning their mathematical skills? (2) Is it possible to identify potential causes for the differences in performance that have been found by means of a combination between the results of other studies and the analysis of the ATBG-data? In order to analyse the connection between mathematical skills and level of ability, I will contrast the results of international studies with hearing and deaf people with the data gained through the German ATBG-sample in the ability test procedures. The development of mathematical competences will be displayed with the help of various test procedures from the ATBG-test battery and the analysis of the influences of variables specific to the deaf (degree of hearing impairment, hearing status of the parents). Finally the influence of selected factors concerning special conditions of socialization of the Deaf will be evaluated by means of the analysis of the results from the ATBG-sample comprising linguistic and hearing-impaired-pedagogical aspects. Even though the results of the present study show very low mathematical skills in German deaf people compared to hearing people the study also identifies ways, in which this difference in performance can be reduced in the future. Low mathematical skills can neither be put down to ‘Deafness per se’ nor can they be determined by the intellectual ability level of the Deaf. The analyses indicate that bilingual education and schooling approaches, advancement of writing skills of the Deaf, the creation of surroundings which give deaf children and adolescents the possibility to make more experiences and improve their informal knowledge, as well as a mathematical-didactic approach which is adapted to the specific problems and abilities of the Deaf and thus supports their development of mathematical competences can improve the mathematical skills of the Deaf.

Fulltext:
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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online, print

Sprache
German

Externe Identnummern
HBZ: HT015210766

Interne Identnummern
RWTH-CONV-123862
Datensatz-ID: 62286

Beteiligte Länder
Germany

 GO


OpenAccess

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The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Faculty of Arts and Humanities (Fac.7)
Publication server / Open Access
Public records
Publications database
721520

 Record created 2013-01-28, last modified 2022-04-22


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