Kulturelle Einflüsse auf geteilte Führung in verteilten Teams

  • Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich damit, wie die Wissensnutzung in verteilten Teams gefördert werden kann. Wissen ist heutzutage eine der wichtigsten Ressourcen, über die Unternehmen verfügen und die ihnen entscheidende Wettbewerbsvorteile liefern kann. Viele Unternehmen sind heute multinationale Organisationen mit Standorten auf verschiedenen Kontinenten. Um das Wissen der Mitarbeiter1dieser verschiedenen Standorte zu nutzen, arbeiten Teams standortübergreifend in sogenannten virtuellen oder verteilten Teams zusammen. Aufgrund der Verteiltheit der Teams ergeben sich Herausforderungen für die Zusammenarbeit der Mitglieder. Klassische Führungsansätze erweisen sich aufgrund der räumlichen und zeitlichen Distanz als wenig geeignet in einem solchen Kontext. Das Konzept der geteilten Führung, also die Übernahme von Führungsverantwortung durch die Teammitglieder selbst, hilft, das in einem Team vorhandene Wissen effektiv zum Einsatz zu bringen. Verteilte Teams greifen zur Kommunikation auf verschiedene Medien zurück, die einen unterschiedlichen Grad an Reichhaltigkeit bereitstellen. Dabei besteht einerseits ein Zusammenhang zwischen der Wahl der Kommunikationsmedien und dem Grad an geteilter Führung in einem Team, andererseits kann die Verwendung reichhaltiger Kommunikationsmedien die Wissensnutzung in einem Team fördern. Die Wahl der Kommunikationsmedien kann durch das Definieren von Kommunikationsnormen beeinflusst werden. Auch auf die Effektivität der Wissensnutzung hat das Aufstellen von Regeln zur Kommunikation und Information innerhalb eines Teams positive Auswirkungen. Häufig spielen kulturelle Unterschiede bei der Betrachtung von verteilten Teams eine Rolle, da die Teams aufgrund der standortübergreifenden Zusammenarbeit auch Länder- und Kulturgrenzen überschreiten. Dabei spielen die kulturellen Orientierungen der Teammitglieder eine Rolle, die kulturelle Heterogenität und die kulturellen Unterschiede zwischen den Mitgliedern. Alle Faktoren können einen Einfluss auf das Auftreten von geteilter Führung in einem verteilten Team haben. Für die Studie, die dieser Arbeit zugrunde liegt, wurden die Mitglieder und Leiter von 96 Innovationsteams aus 36 Unternehmen – vornehmlich aus der Softwarebranche – befragt. Insgesamt beantworteten 426 Teammitglieder und –leiter die Fragebögen zu den Themen Führung und Zusammenarbeit in ihren Teams. Diese Arbeit zeigt, welche Einflüsse die unterschiedlichen Konzeptualisierungen von Kultur sowie verschiedene kulturelle Orientierungen auf das Auftreten von geteilter Führung in einem Team haben. Darüber hinaus wird der Zusammenhang zwischen der Reichhaltigkeit der Kommunikation in einem Team und dem Prozess der geteilten Führung, der Definition von Kommunikationsnormen und der Nutzung des vorhandenen Wissens untersucht. Die Wichtigkeit von geteilter Führung und Kommunikationsnormen für einen funktionierenden Informationsaustausch und die Entwicklung von Metawissen wird durch die Ergebnisse dieser Arbeit unterstrichen.

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Metadaten
Author:Steffen Löv
URN:urn:nbn:de:hbz:992-opus4-814
Subtitle (German):eine empirische Untersuchung
Place of publication:Vallendar
Referee:Martin Högl, Sven-Volker Rehm
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2016/06/08
Publishing Institution:WHU - Otto Beisheim School of Management
Granting Institution:WHU - Otto Beisheim School of Management
Date of final exam:2011/06/10
Release Date:2016/06/08
Tag:Führungsorganisation; Führungsstil; Innerbetriebliche Kommunikation; Kulturelle Identität; Virtuelles Team; Wissensmanagement
Page Number:166
Institutes:WHU Management Group / Chair of Leadership and Human Resource Management
Licence (German):Copyright this PhD thesis