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Titel:Die Freidankausgabe Sebastian Brants. Untersuchungen zum Medienwechsel einer spätmittelalterlichen Spruchsammlung an der Schwelle zur Frühen Neuzeit
Autor:Leupold, Barbara
Weitere Beteiligte: Heinzle, Joachim (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2007
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2007/0131
DOI: https://doi.org/10.17192/z2007.0131
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2007-01319
DDC: Deutsche Literatur
Titel (trans.):Sebastian Brant's issue of 'Der Freidanck' and its reprints. Studies of the media changes in a late medieval collection of sayings on the threshold of early modern times
Publikationsdatum:2007-05-09
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Handschrift, Medienwechsel, Early imprints, Freidank / Bescheidenheit, Frühdruck, Humanismus, Brant, Sebastian, Humanism, Freidank / Bescheidenheit, Brant, Sebastian, Buchdruck

Zusammenfassung:
1508 erscheint im Straßburger Druckhaus Johannes Grüningers eine Freidankausgabe. Bei Freidank handelt es sich um einen Spruchsammler aus dem 13. Jahrhundert, der das ganze Spätmittelalter hindurch in unterschiedlichsten Formen, Umfängen und Kontexten in den Handschriften tradiert wurde. Unter anderem wurde die Spruchsammlung früh in die lateinische Sprache übersetzt (Schulkontext). Darüber hinaus stellt Freidank die einzige genuin volkssprachliche Autorität in Autoritätensammlungen und auf Inschriften dar. Maßgeblich beteiligt an der Entstehung der Druckausgabe von 1508 ist der oberrheinische Humanist Sebastian Brant, durch dessen Bearbeitung 'Der Freidanck' im Druckmedium ein vorher nie da gewesenes Erscheinungsbild erhält: er ist ausgestattet mit Illustrationen und einer lateinischen Marginalglossierung. Das humanistisch-gelehrte Interesse an der volkssprachlichen Autorität des Mittelalters ist deutlich greifbar. So steht der Druck von 1508 im Mittelpunkt des ersten Hauptteils der Untersuchung. Er erfährt vor dem Hintergrund der vorangegangenen Texttradition einerseits und der speziellen Situation in Straßburg Anfang des 16. Jahrhunderts andererseits eine literarhistorische Einordnung, Kontinuitäten und Neuansätze in Bezug auf Präsentation und Inhalt das überlieferte Textcorpus, die Marginalglossierung und die Illustrierung werden aufgezeigt. Im zweiten Hauptteil der Arbeit stehen die Nachdrucke der Straßburger Editio Princeps im 16. Jahrhundert im Mittelpunkt: 1510 und 1513 in Augsburg, 1538 und 1539 in Worms, 1567 in Frankfurt am Main, 1583 in Magdeburg. Die Untersuchung widmet sich jeder einzelnen Druckausgabe: Druckbeschreibung, Untersuchung des Freidankcorpus, der Gestaltung der Ausgabe und ihrer Illustrationen und Kommentierung (so vorhanden). Im Rahmen der Untersuchung werden Fragen des Medienwechsels von der Handschrift zum Buchdruck, Fragen der Tradierung verbindlicher Normen in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, rezeptionsgeschichtliche und buchhistorische Fragestellungen sowie Beobachtungen zum Verhältnis von Latein und Deutsch in der Brant'schen Editionspraxis behandelt.


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