Katheterablation des AV-Knotens mit Implantation frequenzadaptiver Herzschrittmachersysteme : Behandlung therapierefraktärer atrialer Tachyarrythmie : Methoden und klinische Behandlungsergebnisse

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1999

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Vorhofflimmern - chronisch oder paroxysmal - stellt neben der ventrikulären Extrasystolie die häufigste Herzrhythmusstörung überhaupt dar. Trotz einer großenAuswahl potenter Antiarrhythmika findet sich jedoch immer noch ein Teil der Patienten, bei welchen eine solche Therapie klinisch unzureichend erscheint odersich aufgrund ausgeprägter Nebenwirkungen verbietet. In erster Linie sind hier zu starke Bradykardisierung zum Beispiel bei latent vorliegendem Syndrom deskranken Sinusknotens ebenso zu nennen wie Hypotonie oder QT-Zeit-Verlängerung bei Therapie mit Klasse-I-oder-III- Antiarrhythmika. Antiarrhythmika mitbetablockierenden Eigenschaften sind außerdem bei einer Vielzahl anderer internistischer Erkrankungen kontraindiziert oder nur unter engmaschiger Kontrollezu verordnen. Für diese Patientengruppe, in welche auch Patienten mit paroxysmalem, jedoch therapierefraktärem Vorhofflimmern gehören, ergibt sich durch dieKombination aus Unterbrechung der AV-Knoten-Überleitung und Schrittmacherimplantation eine effektive, jedoch symptomatische Therapieoption. Dieanfangs mit Gleichstrom (DC) durchgeführten Ablationen werden seit Anfang der 90er Jahre mit Hilfe von Radiofrequenzstrom komplikationsloser und mitbesserem Ergebnis durchgeführt. Gleichzeitig ergab sich bei der notwendigen Schrittmachertherapie in den letzten Jahren eine sich überschlagendeWeiterentwicklung. Hier sind vor allem die verschiedenen Systeme der Frequenzadaptation zu nennen, welche nach Ablation bei jetzt fehlender chronotroperKompetenz unabdingbar für das Wohlbefinden der Patienten ist. In den letzten Jahren kam der sogenannte automatische Mode-Switch (AMS) zur Erkennungatrialer Tachykardien hinzu. Diese Form der Zweikammerstimulation kommt vor allem herzinsuffizienten Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern zugute,welche auf den Vorhofbeitrag angewiesen sind. Im Rahmen unserer Erhebungen fanden wir eine Akzeptanz der so behandelten Patienten von 85% für diese Therapieform. Schwere Komplikationen konntenin nur sehr wenigen Fällen beobachtet werden. Bei einer mittleren Nachbeobachtungsperiode von ca. 2 Jahren war kein Patient mit idiopathischem,sogenanntem lone atrial fibrillation, verstorben. In einer begleitenden Untersuchung konnten wir zusätzlich belegen, daß bei frequenzadaptiver Stimulationdeutlich niedrigere Serumkatecholaminspiegel im Vergleich zu festfrequenter Stimulation meßbar sind. Dies kommt vor allem herzinsuffizienten Patienten jederGenese zugute, welche in der Regel schon alleine wegen ihrer Grunderkrankung eher sympathicoton sind. Die Kombination aus AV-Knoten-Ablation und Implantation eines frequenzadaptiven Schrittmachers ist somit eine sichere und komplikationsarme Therapie beimedikamentös-therapierefraktärem Vorhofflimmern mit guter Akzeptanz seitens der Patienten.

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