IgG-Subklassenverteilung antineuronaler und antinukleärer Autoantikörper bei neuroimmunologischen Erkrankungen

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2012

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Paraneoplastische neurologische Syndrome (PNS) sind Erkrankungen, die im Zusammenhang mit einem Tumor auftreten, jedoch nicht auf einen lokalen Effekt des Tumors oder seiner Metastasen zurückgeführt werden können. Die neurologische Symptomatik zeigt sich häufig vor Diagnosestellung des Tumors. Bei einem Teil der PNS-Patienten lassen sich hochspezifische antineuronale Autoantikörper nachweisen, die als frühe diagnostische Marker für ein PNS gelten. Kürzlich konnte eine Untergruppe der PNS mit hochtitrigen antinukleären Antikörpern (ANA) mit und ohne begleitende antineuronale Antikörper beschrieben werden. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob sich die IgG-Subklassenverteilung antineuronaler und antinukleärer Autoantikörper bei Patienten mit PNS und Patienten mit nicht-paraneoplastischen Autoimmunerkrankungen unterscheidet und dies möglicherweise einen diagnostischen Vorteil bietet.Es wurde Serum von 70 Patienten sowie 20 Gesunden in folgende Gruppen eingeteilt: Kollagenosen (IRD), definitives PNS (Para), mögliches PNS mit antinukleären Antikörpern (Para-ANA), andere neuroimmunologische Erkrankungen (OND) und Gesundkontrollen (HC). Die Analyse der antineuronalen und antinukleären Autoantikörper und deren IgG-Subklassen wurde mittels indirekter Immunfluoreszenz, Immunoblot mit rekombinanten Antikörpern und Western Blot durchgeführt. Zum Nachweis von oberflächenbindenden Antikörpern und deren IgG-Subklassen diente die Durchflusszytometrie.In dieser Arbeit fand sich am häufigsten unter den antineuronalen Antikörpern der Para-Gruppe der Anti-Hu Antikörper, der vorherrschend in der Subklasse IgG1, aber auch in den Subklassen IgG2 und IgG3 nachgewiesen werden konnte (p<0.0001). Der Anti-CV2/CRMP5 Antikörper, den wir am zweithäufigsten fanden, beschränkte sich vor allem auf die IgG2-Subklasse (p<0.05). ANA der IRD- und der Para-ANA-Patienten waren in der vorliegenden Studie in den Subklassen IgG1, IgG2 und IgG3 vorhanden. Die Tumorpatienten mit PNS und ANA (Para-ANA-Gruppe) waren zu 100% IgG3-positiv und zu je 62.5% IgG2- bzw. IgG1-positiv. Hingegen waren die IRD-Patienten zu 55.5% IgG3-positiv, zu 38.8% IgG2-positiv und zu 66.6% IgG1-positiv. Diese Subklassenverteilung der ANA der IRD-Gruppe unterschied sich signifikant von der Para-ANA-Gruppe (p<0.0001).Bei der Untersuchung von oberflächenbindenden Autoantikörpern fand sich ein signifikanter Unterschied in der Häufigkeit extrazellulärer Bindungen der IRD- und der Para-ANA-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe (p<0.0001). Die oberflächenbindenden Autoantikörper der IRD- und der Para-ANA-Gruppe waren mehrheitlich IgG1-positv. Der Unterschied in der ANA-Subklassenverteilung von IRD- und Para-ANA-Patienten lässt eine diagnostische Relevanz für die Unterscheidung zwischen einer rheumatischen nicht-paraneoplastischen und einer paraneoplastischen Erkrankung vermuten. Allerdings findet sich hier keine ausreichend hohe Trennschärfe, so dass die diagnostische Relevanz derzeit fraglich ist. Die Diagnose eines zugrundeliegenden Tumors lässt sich besser durch die Bestimmung begleitender antineuronaler Antikörper oder die Bestimmung der Subklassenverteilung des Gesamt-IgG abschätzen, als durch die reine ANA-Subklassenanalyse.


Paraneoplastic neurological syndromes (PNS) are diseases which occur in association with a tumor, but are not caused by a local effect or the metastases or the tumor itself. The neurological sypmtoms are often present before the tumor is diagnosed. In a part of the PNS-patients specific onconeuronal antibodies are detectable, which are early markers for PNS. Recently a subgroup of PNS with high elevated antinuclear antibodies (ANA) with or without additional onconeuronal antibodies was described. We analyzed differences in the IgG subclass distribution of onconeuronal and antinuclear antibodies in patients with PNS and patients with nonparaneoplastic immune mediated diseases and the possible diagnostic benefit of it.Sera from 70 patients and 20 health controls were divided in following groups: collagenosis (IRD), definite PNS (Para), possible PNS with antinuclear antibodies (Para-ANA), other neuroimmunological diseases (OND) and health controls (HC). The analyses of the onconeuronal and antinuclear antibodies and their subclasses were made by indirect immunofluorescence assay, immunoblotting and western blotting. To detect extracellular binding antibodies and their subclasses we used fluorescence activated cell sorting (FACS).In this study, anti-Hu antibody was the most frequent onconeuronal antibody in the Para-group, belonging predominantly to IgG1 and, less frequent, IgG2 und IgG3 (p<0.0001). The anti-CV2/CRMP5, the second most common antineuronal antibody, was restricted to the IgG2 subclass (p<0.05). ANA of the IRD- and the Para-ANA patients were detectable in the subclasses IgG1, IgG2 and IgG3. Patients with PNS and ANA (Para-ANA group) were 100% IgG3-positive and 62.5% IgG2- or IgG1- positive. The IRD-patients were 55.5% IgG3-positive, 38.8% IgG2-positive and 66.6% IgG1-positive. This ANA-subclass distribution of the IRD-group differed significantly from that of the Para-ANA-group in contrast to the controls (p<0.0001). The extracellular binding antibodies of the IRD- and the Para-ANA-group were in the majority IgG1-positiv.There was a significant difference in the ANA-subclass distribution of IRD- and the Para-ANA patients in this study. However, the ability to differentiate both groups from each other was not high enough to have a diagnostic impact. The diagnosis of an underlying tumor is mainly possible by the detection of onconeuronal antibodies or the determination of the subclass distribution of total IgG.

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