Durchflußzytometrische Analyse von Lymphozytensubpopulationen im peripheren Blut von Hunden mit immunsuppressiven Erkrankungen

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2003

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Zusammenfassung

Ziel dieser Arbeit war es ausgewählte Erkrankungen des Hundes, die bekanntermaßen mit einer Immunsuppression einhergehen (Hyperadrenokortizismus, Leishmaniose, Parvovirose), auf Veränderungen und Besonderheiten in der Zusammensetzung von verschiedenen Lymphozytensubpopulationen (CD5+-, CD4+-, CD8+-, CD21+-Zellen) im peripheren Blut zu untersuchen. Verschiedenen Kontrollgruppen dienten als Vergleich, da verwertbare Referenzangaben in der Literatur fehlten. Gegenstand der Untersuchung waren eine gemischte adulte Kontrollgruppe (n=20), eine Welpengruppe (n=10), eine Beaglegruppe (n=10), sowie 29 Hyperadrenokortizismus-, 15 Leishmaniose-, 21 Parvovirose-Patienten und 31 Hunde mit unterschiedlichen Krankheitsbildern. Eine Lyse der Erythrozyten durch Inkubation (10 Sekunden) mit Aqua destillata erwies sich als ein voll zufriedenstellendes Verfahren zur Herstellung von Leukozytensuspensionen, welche eine schnelle und reproduzierbare Immunphänotypisierung durch ein Durchflußzytometer erlaubt. Die Mittelwerte für die relative Verteilung der untersuchten Zellgruppen bei gesunden adulten Tieren waren für das CD5-Antigen 81,01%, das CD4-Antigen 47,75%, das CD8-Antigen 26,28% und das CD21-Antigen 14,94% der Gesamtlymphozyten. Der CD4/CD8-Quotient betrug 1,94. Bei gesunden Welpen (Hunde < 6 Monate) zeigte sich folgende Verteilung: CD5 66,93%, CD4 40,36%, CD8 26,76%, CD21 27,98%, CD4/CD8-Quotient 1,51. Bei den meisten Hunden konnten zwei, das Antigen CD5 unterschiedlich stark exprimierende Gruppen von Lymphozyten nachgewiesen werden. Eine hohe Anzahl (16 von 96) der untersuchten Patienten zeigte überhaupt keine Expression des CD5-Antigens bzw. des vom verwendeten monoklonalen Antikörper (Klon 17-4-8) erkannten Epitops. Parvovirose- Patienten hatten im Vergleich mit den Welpen einen hoch signifikant niedrigeren Anteil CD8+-Zellen. Die Anzahl CD5+-, CD4+-, CD8+- und CD21+-Lymphozyten war bei den erkrankten Hunden hoch signifikant niedriger. Bei den Hyperadrenokortizismus-Patienten kam es zu einem signifikanten Anstieg des Anteils CD8+Lymphozyten im peripheren Blut. Die Anzahl CD5+-, CD4+- und CD21+-Lymphozyten sank bei erkrankten Tieren signifikant bzw. hoch signifikant ab. Leishmaniose-Patienten zeigten einen signifikanten Abfall der Anzahl CD21+-Zellen im peripheren Blut. Die relative Verteilung der einzelnen Subpopulationen bleibt im Rahmen einer Leishmaniose-Infektion bestehen. Mit der in dieser Arbeit gewählten Methode lassen sich periphere Lymphozyten schnell und reproduzierbar charakterisieren. Sehr hohe Individualschwankungen bei gesunden wie auch bei kranken Hunden machen beim Einzeltier einen direkten Bezug der relativen bzw. auch absoluten Verteilung von Lymphozyten zum klinischen Bild aber sehr schwierig. Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint es schwierig die gefundenen Besonderheiten in der Zusammensetzung der Lymphozytensubpopulationen für den Klinikalltag zu verwerten.


Aim of this study was to characterize changes or abnormalties in the composition of lymphocyte subsets (CD5+-, CD4+-, CD8+-, CD21+-cells) in the peripheral blood of dogs with certain diseases who are known to be associated with immunosuppression (Hyperadrenococticism, Leishmaniosis, Parvovirosis). As adequate reference values were not published, several control groups were used for comparison. A mixed adult control group (n=20), a puppy group (n=10), a beagle group (n=10), as well as patients with Hyperadrenocorticism (n=29), Leishmaniosis (n=15), Parvovirosis (n=21) and a group with different other diseases (n=31) were examined. Lysis of erythrocytes by incubation (10 seconds) with aqua destillata was a fully satisfying method to produce a leucocyte suspension, which could be used for fast and reproducable immunophenotyping by flow cytometry. Mean percentages of the examined cell groups in the healthy adult animals group were for the CD5-Antigen 81,01%, the CD4-Antigen 47,75%, the CD8-Antigen and the CD21-Antigen 14,94% of total lymphocytes. The CD4/CD8 ratio was 1,94. The percentages for healthy puppies (dogs< 6 month) were: CD5 66,93%, CD4 40,36%, CD8 26,76%, CD21 27,98%, CD4/CD8-Ratio 1,51. Most dogs showed two different groups of lymphocytes, with a varying degree of CD5-Antigen expression. A high amount (16 of 96) of patients did not show any expression of the CD5-Antigen respectively the epitop recognized by our monoclonal antibody (clone 17-4-8). Parvovirosis patients had a highly significant lower percentage of CD8+-cells in comparison to the puppies. The amount of CD5+-, CD4+-, CD8+- und CD21+-lymphocytes for the diseased animals was highly significant lower. The hyperadrenocorticism patients showed a significant increase in the percentage of CD8+-cells. The amount CD5+-, CD4+- and CD21+-lymphocytes in the group of diseased animals was significant respectively highly significant lower. Leishmaniosis patients showed a significant decrease in the total amount CD21+-cells in the peripheral blood. During a leishmaniosis infection the percentage of lymphocyte subpopulations did not change. With the method used in this study it is possible to characterize canine lymphocytes in peripheral blood fast and reproducable. Because of high individual deviations in diseased and healthy dogs it is difficult to refer percentage or total number of lymphocyte subsets to the clinical situation of an individual patient. At the present time it appears difficult that the deviations described in this investigation can be of clinical use.

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