Prospektive radiologische Studie zur Eruierung der Prävalenz von Osteoarthrosen an der Vorder- und Hintergliedmaße der Katze

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2014

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Zusammenfassung

In dieser Arbeit gehen Röntgenaufnahmen von 6880 Gelenken von insgesamt 111 Tieren ein. Bei 87 der 111 untersuchten Katzen (78,4 %) können arthrotische Veränderungen an mindestens einem Gelenk der Vorder- und Hintergliedmaßen diagnostiziert werden. Das am häufigsten betroffene Gelenk ist das Kniegelenk (39,19 %), gefolgt vom Hüft- (34,5 %), Tarsal- (23,87 %), Ellbogen- (21,17 %), Karpal- (15,77 %) und Schultergelenk (13,96 %). Arthrotische Veränderungen an den Zehengelenken finden sich bei 0,07 % der untersuchten Gelenke. Für das Vorkommen einer Osteoarthrose besteht keine Rasse- oder Geschlechtsprädisposition. Auch zwischen dem Vorstellungsgrund, dem Body-Condition-Score, Vorerkrankungen, vorherigen Traumata, der Haltungs- und Fütterungsart und dem Vorliegen einer Arthrose besteht kein signifikanter Zusammenhang. Der Anteil der Katzen mit arthrotischen Gelenksveränderungen steigt mit zunehmendem Alter an. In der Gruppe der Tiere unter 5 Jahren weisen 32 von 52 Tieren (61,5 %) arthrotische Veränderungen an mindestens einem Gelenk des appendikulären Skeletts auf. In der Gruppe der 5-10 Jahre alten Tiere liegt der Anteil der Katzen mit radiologischen Gelenksveränderungen bei 90,9 % (n = 30), in der Gruppe der 10-15 Jahre alten Tiere bei 95,7 % (n = 22) und in der Gruppe der über 15 Jahre alten Tiere bei 100 % (n = 3). In dieser Studie kann erstmals ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und dem Vorkommen einer Osteoarthrose bei der Katze belegt werden. Bei den untersuchten Patienten ohne arthrotische Gelenksveränderungen liegt die durchschnittliche Körpermasse bei 4,15 kg (SD = 1,2). Die ermittelten Körpergewichte liegen zwischen 2,4 kg und 7,0 kg. Das Körpergewicht der Katzen mit Osteoarthrose liegt zwischen 2,7 kg und 10,2 kg. Die durchschnittliche Körpermasse liegt bei 4,78 kg (SD = 1,37).Auf die Ausprägung der Arthrose haben die Rasse, das Geschlecht, Vorerkrankungen, vorherige Traumata, die Haltungs- und Fütterungsart keinen Einfluss. Jedoch beeinflussen ein höheres Lebensalter und Körpergewicht den Grad der Osteoarthrose negativ.Das Lebensalter, Körpergewicht und der Body-Condition-Score beeinflussen die Bildung und Ausprägung von osteophytären Gelenksveränderungen. Tieren mit einem höheren Alter, höheren Körpergewicht oder höheren BCS weisen häufiger Osteophyten auf und die Ausprägung der Veränderungen ist deutlicher. Die Rasse, das Geschlecht, vorherige Traumata, Vorerkrankungen, Haltungs- und Fütterungsart haben keinen signifikanten Zusammenhang mit der Osteophytenbildung und dem Osteophytenbildungsgrad.Bei der Mehrzahl der Tiere kann klinisch und radiologisch keine Ursache für die Arthroseentstehung detektiert werden. Der Anteil von sekundären Arthrosen liegt in dieser Arbeit bei 17,17 %. Die Hauptursache für die Entstehung einer sekundären Arthrose ist die Hüftgelenksdysplasie. Katzen mit degenerativen Gelenksveränderungen zeigen häufiger Veränderungen des Verhaltens und der Lebensweise als gelenkgesunde Tiere. Es besteht jedoch nur für einen verminderten Bewegungsdrang und für die Vermeidung von Sprüngen eine statistisch signifikante Korrelation zum Vorkommen arthrotischer Gelenksveränderungen.


X-rays of 6880 joints of 111 animals are included in the present study. In 87 of the 111 examined cats (78,4) arthritic changes was diagnosed in at least one joint of the front or hind limb. The most frequently affected joint is the stifle joint (39,19 %), followed by the hip- (34,5 %), the tarsal- (23,87 %), the cubital- (21,17 %), the carpal- (15,77 %) and the shoulder joint (13,96 %). Arthritic changes of the phalangeal joints are noticeable in 0,07% of the examined joints.There is no breed or gender predisposition for the occurrence of arthritic changes. Nor could a significant correlation between the presenting problems, the body-condition-score, pre-existing illnesses, previous traumata, keeping or feeding type and the presence of an osteoarthritis be determined. The proportion of cats showing arthritic joint degeneration rises with increasing age. Arthritic degeneration in at least one joint of the appendicular skeleton was present in 32 of 52 animals (61,5 %) belonging to the group of cats younger than 5 years. Radiological visible joint degenerations were seen in 90,9 % (n = 30) of cats between 5 and 10 years of age, in 95,7 % (n = 22) in cats between 10 and 15 years and in 100 % (n = 3) in cats older than 15 years. Additionally evidence for a significant correlation between bodyweight and occurrence of osteoarthritis in cats could be found in the present investigation for the first time. Examined patients without osteoarthritis had an average body weight of 4,15 kg (SD = 1,2), with a range of measured body weights from 2,4 kg to 7,0 kg. For cats having osteoarthritis the average body weight was 4,78 kg (SD = 1,37). In this group the range of body weight of the examined cats was from 2,7 kg to 10,2 kg.Furthermore a significant effect of breed, gender, pre-existing illness, previous traumata keeping or feeding type on the degree of osteoarthritis cannot be observed. However, the degree of osteoarthritis is negatively affected by increasing age and bodyweight. The formation and degree of osteophytic joint alteration is affected by age, bodyweight and body-condition-score. Animals having a higher age, bodyweight or body-condition-score show more often osteophytes and more pronounced joint alterations. A significant influence on the formation and degree of osteophytes through breed, gender, pre-existing illness, previous traumata, keeping or feeding type could not be proven.In the majority of examined animals the cause for osteoarthritis formation cannot be determined, neither through clinical examination nor radiologically. The percentage of secondary arthritis is 17,17 % in the present investigation. The primary cause for secondary osteoarthritis is a dysplasia of the hip joint.Cats having degenerative joint transformation exhibit more often alterations of their behavior and their way of living compared to healthy animals. However, a significant correlation between the occurrence of arthritic joint transformation and behavior could only be found for a reduced compulsion to move and the avoidance of jumping.

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Giessen : Laufersweiler

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