Können Notärzte nach einer kurzen Einweisung mit der videoassistierten Laryngoskopie genauso erfolgreich die endotracheale Intubation durchführen, wie in dieser Technik trainierte und erfahrene Anästhesisten?

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2014

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Das GlideScope® Videolaryngoskop stellt neben der konventionellen endotrachealen Intubation eine weitere mögliche Option zur Sicherung der Atemwege dar. Im Vergleich zur direkten Laryngoskopie bietet das videoassistierte Intubieren einige Vorteile: Eine kürzere Dauer bis zur Intubation, bessere Sichtverhältnisse auf die Glottis sowie allgemein eine höhere Intubationserfolgsrate. Diese Vorzüge können insbesondere dem weniger erfahrenen Anwender wie z.B. nicht-anästhesiologischen Notärzten im präklinischen Einsatz das Intubieren erleichtern. Die Technik bietet aber auch dem routinierten Anästhesisten im Rahmen des schwierigen Atemweges eine suffiziente Unterstützung und kann dessen Erfolgsquote beim Intubieren erhöhen. Mit Blick auf die individuelle Routine von tätigen Notärzten in der Atemwegssicherung, scheint ein schnell zu erlernendes Intubationsinstrument daher durchaus eine sinnvolle Erweiterung der Hilfsmittel in der Präklinik zu sein. In dieser Studie konnten wir zeigen, dass nicht-anästhesiologische Notärzte, ohne Vorkenntnisse im Umgang mit dem GlideScope®, nach einer kurzen theoretischen und praktischen Einweisung am Modell unter optimalen klinischen Bedingungen bei einem selektiven Patientengut in der Lage waren, den Tubus erfolgreich zu platzieren. Der Intubationserfolg war vergleichbar mit dem der teilnehmenden, trainierten Anästhesisten. Statistisch signifikante Unterschiede in Bezug auf die benötigte Zeit, die initialen Sichtverhältnisse sowie die Anzahl der Versuche konnten im Gruppenvergleich zu Gunsten der Anästhesisten festgestellt werden. Die Komplikationsrate während der Durchführung der Intubation sowie die postanästhesiologischen Beschwerden waren vergleichbar und insgesamt sehr gering. Ein erweitertes, standardisiertes und regelmäßiges Trainingsprogramm in der videolaryngoskopischen Technik mittels GlideScope® könnte die statistischen Unterschiede ausgleichen. Diese Differenzen waren unter klinischen Bedingungen ohne Relevanz und Implikation für den Patienten. Unter erschwerten präklinischen Verhältnissen könnten sie jedoch, mit Blick auf die Konsequenzen für den Patienten, relevant werden. Generell ist die regelmäßige Übung mit der Technik sowie die Bereitstellung von entsprechenden Algorithmen für (Not-)Ärzte erfolgskritisch für das Intubieren mittels GlideScope®. In weiterführenden Studien sollte ein standardisiertes Trainingsprogramm im Detail ausgearbeitet und getestet werden. Im Anschluss empfiehlt sich eine weitere Untersuchung inwiefern trainierte Notärzte im präklinischen Setting tatsächlich ihre Intubationserfolgsrate steigern und die ösophageale Fehllage auf Grund des Einsatzes des GlideScope® verringern können.


The GlideScope® video laryngoscope is another option to securing the airway next to the conventional intubation. Compared to direct laryngoscopy, the video based intubation offers a number of advantages: a shorter time period until a successful intubation, a better glottic visualization as well as a higher general success rate.Especially less experienced users such as non-anaesthesiological emergency doctors benefit from these pluses as they make intubating easier for them in a pre-clinical setting. The technology, however, also offers well experienced anaesthesiologists sufficient support and can significantly increase their intubation success rates, particularly with regard to difficult airways. Taking into account the individual experience of active emergency doctors securing airways, an intubation instrument which is easy to learn, could certainly be a reasonable addition of tools in the pre-clinical setting. This study showed that non-anaesthesiological emergency doctors without previous knowledge and experience with the GlideScope® were able to successfully position the tube in selected patients, following a short theoretical and practical introduction of the technique. The examined intubations took place under ideal clinical conditions. The results of the emergency doctors were comparable to the success rates of the trained anaesthesiologists who participated in the study. However, there were statistically significant differences between both groups considering the needed time period until the tube was placed, the initial glottic view as well as the number of intubation attempts. In all these dimensions, the anaesthesiologists achieved better results. The complication rate during the intubation as well as the post-anaesthesiological complaints were comparable and overall rather little. An expanded standardised and regular training in video laryngoscopy technique via GlideScope® could compensate the observed statistical differences. Even though these differences had no relevance or implication for patients in the clinical setting, they might become relevant when looking at the consequences for patients under difficult pre-clinical circumstances. In general, regular trainings with the technique and the provision of corresponding algorithm for (emergency) physicians is critical to success for the intubation by GlideScope®. In advanced studies should a standardised trainings program be prepared and tested in detail. As a follow-up, a further examination whether emergency physicians can increase their intubation success rate and lower the esophageal intubation failure by using the Glidescope®, should be carried out.

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