Über den Verlauf der Idiopathischen Pulmonalen Fibrose und den Einfluss klinischer Exazerbationen mit nachfolgender stationärer Behandlung auf Krankheitsprogress und Überleben

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2015

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Die Idiopathische pulmonale Fibrose ist eine restriktive Ventilationsstörung immer noch ungeklärter Ätiologie. Sie betrifft vornehmlich Patienten in der 5. und 6. Dekade und tritt tendenziell häufiger im männlichen Geschlecht auf. Bei weitgehend fehlender effektiver Therapie endet ihr Verlauf meist nach wenigen Jahren mit dem Versterben der Patienten. Wir haben postuliert, dass neben der häufig diskutierten primären Krankheitsexazerbation auch eine sekundäre Exazerbation, vor allem im Sinne einer Infektexazerbation, maßgeblichen Einfluss auf den Progress der Erkrankung und deren Mortalität hat. Wir haben im Speziellen die Daten respiratorisch bedingter Hospitalisierungen von insgesamt 100 Patienten der Lungenfibroseambulanz der Uniklinik Gießen mit einer leitliniengerecht gesicherten Diagnose einer IPF retrospektiv untersucht. Wir konnten 104 Exazerbationen ausmachen. Demographische Daten, Nebenerkrankungen, der Rauchstatus, lungenfunktionelle Daten, im Speziellen die Vitalkapazität, klinische Diagnosen einer Exazerbation, mikrobiologische Keimnachweise und deren Verteilung, laborchemische Parameter, verordnete Antibitotikaregime und andere Medikationen wurden erfasst und für Patienten mit und ohne Exazerbationen neben Überlebenszeitanalysen, multivariate Coxregressionsanalysen zur Indentifikation möglicher Risikofaktoren einer Exazerbation durchgeführt und die Verteilung der genannten Merkmale ermittelt. Die primäre und sekundäre Exazerbation der IPF sind ein Pathologikum mit einschneidendem Einfluss auf ihren Verlauf. Das mediane Überleben nach einer ersten Exazerbation mit 283+/- 133,1 Tagen, wie auch die signifikante Zunahme der restriktiven Ventilationsstörung nach einer Exazerbation (p(%VCsoll)<0,001, p(%FVCsoll<0,001)) im Schnitt um 94,9 +/- 2,4ml (6,5+/-1,6%) zeigen dies deutlich. Die in der Literatur postulierte Dominanz der primären Krankheitsexazerbation können wir nicht bestätigen. Vielmehr zeigen unsere Daten u.a. zu klinischer Präsentation, laborchemischer Inflammation, mikrobiologischem Pathogennachweis und der prognostischen Bedeutung wechselnder Antibiotikatherapie, dass der Anteil an respiratorischen Infektionen unterschätzt wird. Beispielsweise erfassten wir 74% (n=77) der Exazerbationen als vermutete respiratorische Infektion und in rund einem Drittel (n=23) ließ sich ein mikrobiologischer Pathogennachweis führen. Die Serum CRP vor allem zum 7. Tag der stationären Behandlung korrelierte hoch signifikant (p<0,001) mit einem letalen Ausgang der Exazerbation und auch das Ausmaß der restriktiven Ventilationsstörung konnte als Risikofaktor der Exazerbation demonstriert werden. Zudem konnte die Therapie mit Cyclophosphamid als signifikanter Risikofaktor einer Exazerbation ermittelt werden. Infektexazerbationen müssen Beachtung im Kontext des Krankheitsverlaufs der IPF finden und bieten mögliche Angriffspunkte für therapeutische Strategien, wie den forcierten und wiederholten Versuch eines Pathogennachweises und den prophylaktischen Einsatz inhalativer Antibiotika. Diese und weitere Konzepte bedürfen weiterer wissenschaftlicher Untersuchung.


Idiopathic pulmonary fibrosis is a restrictive ventilatory disorder of unknown origin. It affects particularily patients in their fifth an sixth decade and shows a slightly male predominance. With no effective therapy available median survival is poor. We have suggested that besides the primary exacerbation, also known as acute exacerbation of IPF , acute deterioation due tue an infection plays an important role for the progress of the disease an the mortality. In synopsis of own retrospective data of 100 IPF patients who were reffered to the university of Giessen lung center we found 104 exacerbations followed by hospital admission. Demographic data, comorbidities, smoking habits, pulomonary function testings, especially the vital capacity, the clinical diagnosis in case of an exacerbation, evalution of microbiologic specimens, labarotory parameters, the use of antibiotics and other drugs have been recorded. We have done survival analysis and multivariate cox regression to describe the prognosis of patients with and without exacerbations to indentify risk factors for such events. Primary as well as secondary exacerbation is a circumstance with radical influence on disease progression. A median survival of 283+/- 133.1 days after intial diagnosis and a significant increase of restricitve lung disease (p(%VC)<0.001, p(%FVCsoll<0.001)) with a median decline in vital capacity of 94.9 +/- 2.4ml (6.5+/-1.6%) following an event of exacerbation clearly show this. That primary exacerbation ( acute exacerbation of IPF ) could be more prevalent is an assumption we cannot affirm. Actually our data regarding clinical presentation, labarotory parameters, the analasys of causative pahtogens and the prognostic relevance of changing antibitotic regimens and others present evidence that clinically assumed infection is an underestimated phaenomenon in IPF patients. In 74% (n=77) of events of hospital admission due to pulmonary deterioation the diagnosis has been an assumed pulmonary infection. In 23 of these 77 cases (30%) a microbiologic pathogen has been isolated. Moreover the CRP at the seventh day after hospital admission has been significantly predictive for the fatality of an event (p<0.001). The decline in vital capacity and forced vital capacity shows desease progression and is a risk factor of an exacerbation and higher mortality. Furthermore we have found that the usage of cyclophophamide is a risk factor of an exacerabtion as well. Pulmonary infection can offer an approach to new therapeutic concepts for IPF patients such as pushing microbiologic diagnostics and the preventive use of inhalative antibiotics. These concepts and other ideas need more scientific interest in the future.

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