Hormonelle und kardiorespiratorische Reaktionen bei Sportlern mit Diabetes mellitus (Typ I) und Gesunden in Abhängigkeit von der Belastungsintensität

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2003

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Problemstellung: Bei 13 Sportlern mit Diabetes mellitus, Typ I - 34,9 ± 9,6 Jahre, 179 ± 9 cm, 80 ± 11 kg - und 12 GesundenSportlern - 36,3 ± 7,7 Jahre, 180 ± 5 cm, 75,1 ± 6,6 kg - wurden kardiorespiratorische, metabolische und hormonelle Reaktionenvor, während und nach 3 spiroergometrischen Belastungstests mit unterschiedlichen Belastungsintensitäten auf demFahrradergometeruntersucht.

Die Untersuchungen fanden 1998 im Medizinischen Zentrum Parkhöhe, Bad Wildungen, in 3 Untersuchungsabschnitten an 3aufeinanderfolgenden Tagen und jeweils zur identischen Tageszeit statt.Methodik: Am 1. Tag wurden die Probanden unter Vita-maxima-Bedingungen auf dem Fahrradergometer im Sitzen nach derGießener 0,5 Watt/kg KG-Methode bis zur Erschöpfung belastet (Test T1). Am 2. Tag erfolgte eine 30-minütige Dauerbelastungauf dem Fahrradergometer bei 50 % der individuellen maximalen Sauerstoffaufnahme (Test T2). Am 3. Tag unterzogen sich dieProbanden einem Intervalltest auf dem Fahrradergometer mit 3 einminütigen Belastungsintervallen bei 110 % der maximalenSauerstoffaufnahme (Test T3).

Ergebnisse: Beide Gruppen sind sehr gut trainiert und erreichen max.rel. Wattstufen von 3,8 ± 0,5 (Diabetiker) und 4,5 ± 0,4(Gesunde Sportler) im Test T1. Die VO2max/kg KG der Diabetiker im TestT1 beträgt 43,0 ± 8,3 ml·min-1·kg-1 und von den Gesunden Sportlern 50,6 ± 6,3 ml·min-1·kg-1 (p<0,05). Im Test T1 zeigen beide Gruppen kardiozirkulatorisch vergleichbare Reaktionen. Bei submaximaler Belastung reagieren die Diabetiker deutlich früher anaerob als die Gesunden Sportler. In den Testen T2 und T3 erreichen die Diabetiker deutlich höhere Herzfrequenz- und Laktatwerte (p<0,05) als die Gesunden Sportler. Nach dem Test T3 ist die Regeneration der Diabetiker wesentlich schlechter als die der Gesunden Sportler. Der Verlauf der Glukosewerte während und nach der Belastung war bei den Diabetikern und Gesunden Sportlern relativ stabil.Im Besonderen ergab sich für die Diabetiker zu keinem Zeitpunkt die Gefahr einer Hypo- bzw. Hyperglykämie. Bei den körperlichen Belastungen von unterschiedlicher Intensität kam es bei den Diabetikern zu einem normotonen, belastungsabhängigen Verhaltender Hormone Insulin, Glukagon, Wachstumshormon STH, Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin.

Schlussfolgerungen: Sportliches Training muss durch die Modifikation der Belastungsintensität und eine längere Regenerationszeitdie Besonderheiten der metabolischen Steuerung des Diabetikers berücksichtigen.Für ein submaximales Ausdauertraining im Grundlagenbereich ist die gewählte Belastung um ca. 10 % niedriger zu wählen als bei gesunden Sportlern, um die gleiche aerobe Anpassung zu erreichen.Ebenso ist in höheren Belastungsbereichen (Intervalltraining, Training für die Spielsportarten usw.) die Belastungsintensität entsprechend zu reduzieren und die Bedeutung der vollständigen Regeneration hervorzuheben.Das hormonelle Verhalten von gut eingestellten Diabetikern in Verbindung mit einer entsprechenden Compliance ist alsReaktion auf eine erschöpfende bzw. unterschiedlich intensive Belastung ähnlich wie das von gesunden Sportlern und wirkt sich nicht negativ auf ihr Blutzuckerverhalten aus.

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