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Säkulare Soteriologie? : christliche Anthropologie und Psychotherapie

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2018

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Zusammenfassung

Die Dissertation zeigt entlang (religions-)soziologischen Überlegungen auf, dass die für den Laien nicht mehr selbstverständliche Sprache des Dogmas und der amtskirchlichen Lehre dazu neigen, den Blick auf die zugrundeliegenden humanen Intentionen christlicher Daseinsgestaltung zu verstellen. Zugleich erschweren ein binneninstitutionell geführter Expertendiskurs über Heilsbedingungen sowie hochcodierte Rituale die Kommunikation mit den in der Moderne individualisierten Lebenswelten des konkreten, an der Immanenz orientierten Subjektes. Durch die Institutionalisierung von Religion wurde eine Kommunikation mit den konkreten Befindlichkeiten konkreter Subjekte sukzessive unterwandert. Die Großkirchen erleiden gegenwärtig einen hohen Mitgliederschwund, während andere Optionen im Hinblick auf Selbst- und Sinnfindung regen Zulauf erfahren. Die Dissertation stellt diesbezüglich nun die Überlegung an, dass in Mittel- und Westeuropa im Hinblick auf das seelsorgliche Deuteprimat bzgl. menschlichen Daseinsvollzuges und Sinnstiftung ein Exodus aus der theologischen in die (u.a.) psychologische/psychotherapeutische Rationalität geschieht. Das vordergründige Ziel dieser Arbeit war es nun, aufzuzeigen, dass die Psychotherapie dabei aber im Grunde die schon in der jüdisch-christlichen Religion thematisierten Daseinsbedingungen wie Daseinswidrigkeiten und deren Handhabe in einigen relevanten Zügen wiedergibt allerdings in einer der Moderne entsprechenderen Variante. Diese These wird in der Arbeit mittels einer Gegenüberstellung zeitgenössisch fundamentaltheologischer Entwürfe mit (sich dezidiert als atheistisch deklarierenden) psychoanalytischen und (religiös neutralen) humanistischen Varianten der Psychotherapie abgearbeitet. Biblische Motive (Schöpfung, Vertreibung aus dem Paradies, Brudermord, Sünde ...) werden dabei mit zentralen Aspekten psychotherapeutischer Theoriebildung (Frühkindliche Entwicklung, Neurose, Narzissmus ...) verglichen und auf Konvergenzen hin analysiert.Schließlich werden die Erkenntnisse der Psychoanalyse/Psychotherapie kritisch mit der gegenwärtigen Praxis des Christentums konfrontiert, währenddessen umgekehrt aufgezeigt wird, wie eine pauschalisierende psychoanalytische Religionskritik an den Handlungsdesideraten einer modernitätstauglichen Theologie vorbeigehen kann.

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