Prospektive Analyse von Leukozyten Subpopulationen bei Patienten mit Verdacht auf primäre Autoimmunneutropenie

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2019

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Die primäre Autoimmunneutropenie des Kindesalters ist eine seltene hämatologische Erkrankung mit einer Inzidenz von 1:100.000, die die zellulären Bestandteile des Blutes betrifft und zu einer Verminderung der Anzahl an neutrophilen Granulozyten führt. Als Ursache hierfür gelten Autoantikörper gegen Granulozytenantigene, die zu einer Zerstörung der Granulozyten führen. Die verminderte Zahl neutrophiler Granulozyten, die als Bestandteil des zellulären Immunsystems für die Abwehr bakterieller Infektionen und die Phagozytose opsonierter Pathogene verantwortlich sind, ist für die klinische Symptomatik der Kinder verantwortlich. Hauptsächlich werden diese aufgrund wiederkehrender Infektionen klinisch auffällig und so ersten diagnostischen Schritten zugeführt. Nach einem Krankheitsverlauf von meist 24 bis 30 Monaten zeigt die Erkrankung einen benignen Verlauf. Die Ursache hierfür ist nicht ausreichend geklärt.Im Rahmen dieser Arbeit wurde das Blut von 75 Kindern mit Verdacht auf eine primäre Autoimmunneutropenie hinsichtlich der Unterschiede zwischen den Populationsgrößen verschiedener leukozytärer Subpopulationen durchflusszytometrisch untersucht. Die statistische Analyse erfolgte zur Untersuchung von Unterschieden zwischen den Subpopulationsgrößen in Bezug auf die Neutropenieausprägung, die Geschlechtsverteilung, das Vorhandensein von granulozytären Antikörpern und dem Alter. Zusätzlich erfolgte der Vergleich der Zahlen einiger Subpopulationen mit Literaturreferenzwerten gesunder Kinder, um die Population der Kinder in den Bezug zu gesunden Kindern gleicher Altersstufe zu setzen. Die Auswertung ergab statistische Auffälligkeiten zwischen einzelnen Monozyten-Subpopulationen und den myeloiden dendritischen Zellen. Die Zahl der klassischen Monozyten zeigte sich im Vergleich zu denen gesunder Kinder erniedrigt. Des Weiteren wurde festgestellt, dass die Zellzahlen der intermediären und nicht-klassischen Monozyten sowie der myeloiden dendritischen Zellen Typ 1 im Blut von Kindern mit positiven Antikörperbefunden erniedrigt waren im Vergleich zu den Werten von Kindern, bei denen keine Autoantikörper detektiert werden konnten. Diese Unterschiede könnten einerseits ein Hinweis auf funktionelle Unterschiede zwischen den Subpopulationen sein, die somit durch ihre unterschiedliche Zellzahl einen Einfluss auf den Pathomechanismus der Krankheit nehmen. Andererseits könnten diese Verschiebungen durch reaktive Vorgänge von Autoantikörpern mit myeloischen Vorläuferzellen zu erklären sein. Die Erniedrigung der dendritischen Zellen ließe sich durch kreuzreagierende Antikörper gegen ähnliche Oberflächenstrukturen aufgrund entwicklungsgeschichtlicher Parallelen der dendritischen Zellen und Monozyten erklären.Diese Studie ermöglichte durch das explorative Design die breite Betrachtung verschiedener Möglichkeiten der Beteiligung weiterer leukozytärer Subpopulationen im Pathomechanismus der primären Autoimmunneutropenie. Es wurde ein neuer Blickwinkel für eine etwaige Beteiligung monozytärer Subpopulationen im Zusammenhang mit Autoimmunneutropenien geschaffen. Die in dieser Studie beobachteten Tendenzen stellen eine Grundlage für weitere zielgerichtete Untersuchungen von Monozyten im Zusammenhang der primären Autoimmunneutropenie dar.

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